#417 Verhältnismäßigkeit in der Führung - ein Artikel von Niels Brabandt
Verhältnismäßigkeit in der Führungsarbeit
ein Artikel von Niels Brabandt
War das verhältnismäßig?
Diese Frage stellen sich Führungskräfte oft nach einer Entscheidung. Entweder positiv verhältnismäßig, zum Bespiel, wenn es um eine Belohnung oder eine Beförderung geht, jedoch ebenso negativ verhältnismäßig, wenn es um Sanktionierung und hierbei um die gezogenen Konsequenzen geht. Wird die Verhältnismäßigkeit nicht gewahrt, so rächt sich dies schnell. Mitarbeitende haben über die Jahre ein Gespür dafür entwickelt, wenn es um eine Bevorzugung oder eine ungerechte Behandlung von Personen geht. Es gilt somit stets das richtige Maß zu finden, nur wie soll dies stets gefunden werden?
Fälle
Um dem ganzen einen praxisnahen Rahmen zu geben, stellen Sie sich die folgenden drei Fälle vor. Wichtig hierbei ist, dass Sie eine Entscheidung treffen nach jedem Fall, wie Sie damit umgehen würden, bevor Sie die Auflösung im Anschluss lesen.
Fall 1: eine Mitarbeitende Person spricht Sie an. Jene Person möchte gerne Pflanzen im Büro haben, da jene die Atmosphäre im Büro verbessern. Wie gehen Sie hiermit um?
Fall 2: Sie werden von einer Mitarbeitenden Person angesprochen, dass es im Büro zieht. Nicht extrem oder so, dass hierdurch Krankheitsfälle entstehen würden, jedoch dennoch merklich. Im Sommer mag dies recht erfrischend sein, im Winter hingegen einfach nur zu kalt. Jene Person wünscht sich eine Abdichtung oder den Austausch der aus den über 20 Jahre alten Fenster. Wie entscheiden Sie?
Fall 3: eine Mitarbeitende Person aus dem Lager spricht Sie an. Man wünsche sich kostenloses Wasser in Flaschen für die Mitarbeitenden. Dies sei insbesondere in den heißen Sommermonaten hilfreich. Was sagen Sie hierzu?
Die Auflösung: alle drei Fälle sind real passiert, alle drei Fälle stammen aus unterschiedlichen Organisationen, Firmen, Regionen, Ländern. Bei Fall eins und zwei, haben die Führungskräfte entschieden, dass sowohl Pflanzen im Büro als auch die Abdichtung der Fenster in die Zielvereinbarung gehören. Bei Zielerreichung gibt es dann Pflanzen oder abgedichtete Fenster. Im Fall drei wurde kostenloses Wasser besorgt. An den Wasserkästen wurde dann ein Schild angebracht „Nur für Vollzeit Mitarbeitende“.
Finden Sie die Entscheidungen verhältnismäßig?
Verhältnismäßigkeit
Bei der Verhältnismäßigkeit sind drei Aspekte besonders wichtig: Geeignetheit, Erforderlichkeit, Angemessenheit.
Bei der Geeignetheit wird geprüft, ob die Entscheidung das Ziel fördern kann. Ein Büro ohne Zugluft zu stellen ist bereits gesetzlich geregelt. Pflanzen als Motivation im Vertrieb einzusetzen ist eine fragwürdige bis hoffnungslose Methode. Menschen durch Wasser zur Mehrarbeit zu bewegen ist auch kein vielversprechender geschweige denn werteorientierter Ansatz. Dieser Aspekt ist somit bei allen drei Fällen nicht bedient worden.
Bei der Erforderlichkeit wird geprüft, ob es kein anderes, milderes oder effektiveres Mittel gibt. Bei Zugluft, wie zuvor erwähnt, regelt die Gesetzgebung bereits, dass dieser Zustand beseitigt werden muss. Pflanzen könnten schlichtweg gekauft werden. Jene an Vertriebsziele zu knüpfen wirft große Fragen in Hinblick auf die Eignung der Vertriebsführungskraft auf. Menschen zu mehr Arbeit zu motivieren ist mit vielen Aspekten möglich. Wasser gehört nicht zu jenen Optionen. Somit haben auch in dieser Hinsicht jene Führungskräfte in allen Fällen versagt.
Bei der Angemessenheit wird untersucht, ob der Nutzen der Maßnahme angemessen gegenüber dem Eingriff bzw. der Auflage ist. Menschen härter im Vertrieb arbeiten zu lassen, um gesetzliche Vorgaben zu erfüllen ist inakzeptabel. Auch Pflanzen sind hier als Ergebnis im Hinblick auf die Auflage nicht im Verhältnis zu sehen. Menschen Wasser vorzuenthalten, wenn jene weniger als Vollzeit arbeiten, ist schlichtweg inakzeptabel.
Somit liegt in allen drei Fällen ein vollständiges Führungsversagen vor.
Mehr Details zu den Fällen und Begründungen finden Sie im Videocast sowie dem Podcast in dieser Woche; Links siehe unten.
Implementierung
Die Umsetzung und Einhaltung von Verhältnismäßigkeit im Alltag ist keine einfache Angelegenheit. Zum einen können Sie natürlich bei Ihren Führungskräften auf Empathie hoffen. Bekannt ist jedoch ebenso, dass, wissenschaftlich belegt, die Empathie, je höher die Hierarchieebene ist, nicht zu- sondern abnimmt. Zwischen der sozialisierten Empathie und dem gelernten Empathischen Verhalten wird unterschieden und spätestens beim zweiten Aspekt können Sie mit professioneller Begleitung bei Ihren Führungskräften viel erreichen. Achten Sie hier bitte unbedingt darauf, dass eine professionelle Begleitung über ausreichend Realerfahrung und ebenso über entsprechende Qualifikation im Bereich der wissenschaftlich-inhaltlichen Fundierung verfügt. Erfahrung alleine genügt keinesfalls.
Besonders wichtig jedoch ist die Perspektive. Den meisten Führungskräften sind die eigenen Privilegien nicht bewusst. Die Geschichte der sich hoch gearbeiteten Person möchte am liebsten von jeder Person in Anspruch genommen werden, gleich wie fernab der Realität jene Geschichte ist. Sorgen Sie durch professionelle Begleitung dafür, dass Ihre Führungskräfte ausreichens Perspektive sehen, erhalten, erleben. Durch Erfahrung jener Perspektiven, wird in der Entwicklung der Führungskraft und in der Interaktion mit den Mitarbeitenden, sehr viel mehr auf Verhältnismäßigkeit geachtet.
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Mehr zum Thema im dieswöchigen Videocast und Podcast: Videocast / Apple Podcasts / Spotify
Siehe unten für das Transkript des Videocasts und Podcasts.
Ihnen ist sehr gute Führungsarbeit wichtig?
Lassen Sie uns reden: NB@NB-Networks.com
Kontakt: Niels Brabandt auf LinkedIn
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Niels Brabandt ist Experte für Nachhaltige Führung mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in Praxis und Wissenschaft.
Niels Brabandt: Professional Training, Speaking, Coaching, Consulting, Mentoring, Project & Interim Management. Event Host, MC, Moderator.
Videocast / Podcast Transkript
Niels Brabandt
Verhältnismäßigkeit, unser Thema heute. Für die, die jetzt das zuletzt nicht mitbekommen haben, es gibt uns jetzt auch mit Bild. Von daher, wenn Sie jetzt grade auf Spotify oder Apple Podcast zuhören, alles gut, Sie werden überhaupt nichts verpassen, aber Sie können natürlich auch sagen, Sie möchten vielleicht noch die optischen Dinge dazu haben. Einmal auf Youtube gehen, beim Nils Braband, der Führungspodcast, Nils Braband und the Leadership Podcast finden Sie das Ganze jetzt auch entsprechend mit Video garniert.
Mit Video garniert. Verhältnismäßigkeit ist von daher wichtig, weil Führungskräfte Entscheidungen treffen und diese Führungskräfte müssen verhältnismäßig Entscheidungen treffen. Wir haben jetzt grade die erste große Personalmesse in Deutschland, die Zukunft Personal Nord hinter uns. Da war ich gebucht für insgesamt 6 Vorträge und es gab ein paar Momente, wo ich doch eine Diskussion anstoßen möchte, weil man ansonsten, glaube ich, nicht so ganz verstanden hat oder zumindest noch nicht ganz die Richtung gesehen hat, was hat es eigentlich mit Verhältnismäßigkeit auf sich? Wenn wir das Ganze jetzt mal anschauen, ich mach das Ganze natürlich jetzt hier an Fällen. Klar, es ist natürlich völlig logisch, dass diese Fälle vollkommen anonym bleiben. Man kam aber extra auf mich zu, dass man das bitte tatsächlich extra auch in dem Podcast bespricht, dass es explizit Wünsche von den Menschen, die es an mich rangetragen haben.
Ich würde niemals Inhalte nehmen, ohne vorher abzusprechen, dass die besprochen werden sollen. Es sind Menschen, die kamen auf mich zu und sagten halt, wir haben hier was, vielleicht können Sie darüber sprechen. Die Frage ist bei Verhältnismäßigkeit, worum geht's denn da? Gibt es nicht so was und dann sagen ja viele, gibt es gesunden Menschenverstand? Das fragen ja heute schon weniger aus den verschiedensten Gründen, was wir so im Leben erlebt haben. Aber es gibt ja tatsächlich Fälle, über die wir jetzt entsprechend mal diskutieren möchten. Ich gebe Ihnen jetzt mal als Führungskräfte 'n paar Aufgaben.
Stellen Sie sich vor, eine Person kommt auf Sie zu und im ersten Fall sagt diese Person, ich hätte gerne ein paar Pflanzen im Büro. Bisher gibt es keine Pflanzen im Büro. Jetzt auch zu meinem Hintergrund, ich selber habe keine Pflanzen bei mir im Büro. Ich habe auch keine Pflanzen bei mir in der Wohnung. Das ist nicht, weil ich Pflanzen hasse oder Aversion habe oder irgendwas, sondern schlichtweg, weil ich so oft unterwegs bin, dass ich entweder irgendwelche be- und Entwässerungs Systeme einbauen müsste, die wiederum, ich rechne meinen CO2 Druck sehr genau aus, da eben auch gegengehen. Und vor allen Dingen ist es einfach so, dass irgendwann haben auch die eine eine maximale Füllmenge erreicht, wo einfach kein Wasser mehr da ist, dann sind die Pflanzen eine Redestelle über die Jordan. Das haben wir ja im Büro nicht.
Also eine mitarbeitende Person möchte, dass man die Pflanzen entsprechend ins Büro packt. Das ist Fall Nummer 1, ja. Fall Nummer 2, eine Mitarbeitende Person möchte, dass die Fenster abgedichtet werden. Es ging hier einen Fall, wo man jetzt sagt, es war jetzt nicht so, dass da 16 Grad im Büro war, die Temperatur war schon okay, aber es war ein leichter Zug immer zu spüren, das hat Menschen halt gestört. Es gab jetzt keine Krankenfälle deswegen, es gab auch keine Ausfälle deswegen, aber Menschen haben gesagt, ich möchte gern in einem Büro sitzen, wo es nicht zieht, denn im Sommer mag das ganz angenehm sein. Im Winter spät ist ist der Zug dann doch so, dass es vielleicht nicht mehr so angenehm ist. Mich selber stört Zug relativ wenig, aber es geht eben hier nicht mich und das ist auch für Führungskräfte immer ganz wichtig.
Also zweiter Fall, es geht Fenster. So, beim dritten Fall ist es so, dass eine Person doch sagt, sie würde es gut finden. Es ging hier Menschen, die im Lager arbeiten. In dem Fall haben wir ein Lager, wo relativ schwer Material getragen werden kann mit entsprechenden Hilfsmitteln natürlich, also nicht mehr mit reiner Körperkraft. Das wird ja heute seltener gemacht, auch wegen der Ausfallzeiten. Da wurde aber gesagt, wir würden's gut finden als Belegschaft, wenn es hier kostenlos Wasser gibt. Und da war's dann so, dass das vorgeschlagen wurde zur Führungskraft und jetzt ist spannend, wie die Reaktion war.
Und jetzt setzen Sie sich vielleicht mal hin. Wenn Sie nicht sitzen, dann dann setzen Sie sich jetzt vielleicht mal. So bei dem Fall 1 bei den Pflanzen, es war eine Firma aus Dortmund. Da war es so, dass die Führungskraft gesagt hat, ist eine super Idee, schreibe ich dir die Zielvereinbarung. Das machen wir, wenn Du deine Ziele erreichst. Das lassen sie jetzt vielleicht erst mal wackeln. Und wenn Sie jetzt glauben, das war's, nein, das war's nicht.
So also im Hinblick auf die Pflanzen war's das. In Hinblick auf die Pflanzen war's das, denn spannenderweise war's auch so, dass bei den Fenstern die Führungskraft auf dieselbe Idee kam. Die Führungskraft sagte Mensch, wenn wir jetzt hier extra Kosten haben für die Reparatur in unserer Branche, ist es nicht so einfach derzeit finanziell. Tendenziell müssen Fenster ausgetauscht werden, Fenster sind nicht günstig, das wissen wir alle und deswegen wurde auch hier gesagt, Mensch, wenn Du vertieblich x y erreichst, das heißt, Du liegst so und zu viel überzielt, kriegst Du als Mitarbeitenden Boni die Fenster abgedichtet. Also auch hier hat man gesagt, Zielerreichung, dann wird's Fenster abgedichtet. So, jetzt denken einige war's bei dem Wasser auch so, ist auch 'n Design, weil beim Wasser ging's nicht in die Zielvereinbarung. So, wichtig ist bei dem Wasser, da hat die Führungskraft gesagt, das mache ich.
Es wurden ziemlich schnell Wasser besorgt. Es war also eine Riesenwand dort mit Wasser. Und dann wurde mir ein Foto gezeigt, wo ich mehrfach, mehrfach nachgefragt habe, ob dieses Foto echt ist. Ich kann das Foto leider hier nicht zeigen, aber auf dem Foto war Folgendes zu 1 große Wand voller Wasser und da war ein Schild rangepappt, nur für Vollzeitkräfte. Als daraufhin die Führungskraft gefragt wurde, was denn das für eine Idee jetzt sei, wurde gesagt, ja, damit möchte man Menschen motivieren, Vollzeit zu arbeiten. Jetzt könnten wir natürlich mal analysieren, warum Menschen nicht Vollzeit arbeiten. Scheinbar geht diese Führungskraft aus, dass da generell stinkende Faulheit hinter steckt.
Das ist nun wissenschaftlich gesehen überhaupt nicht der Fall. Und man trifft natürlich hier die Menschen, die dann Wasser selber mitbringen müssen. Da treffen wir vor allen Dingen wieder marginalisierte Gruppen, Frauen und Minderheiten, Menschen, die Einschränkungen im Leben haben, pflegebedürftige Familienangehörige und so weiter und so weiter. Die bekommen halt kein Wasser. Die müssen sich ihr Wasser mitbringen. Die Vollzeit Mitarbeitenden, die bekommen das Wasser. So und jetzt müssen wir gucken, wie sieht's denn aus mit Verhältnismäßigkeit?
Und bei Verhältnismäßigkeit haben wir im Endeffekt 3 große Aspekte, die wir hier mit in Erwägung ziehen müssen. Und das Erste, was wir immer schauen müssen, ist die Maßnahme, die wir haben, weil man spricht im Englischen von Proportionality. Es gibt verschiedene andere Worte, die nachher verwendet werden. Also es gibt so was wie oder und so weiter. Es gibt auch, wie heißt das Wort noch gleich? Ja, das wird auch im juristischen verwendet. Aber jetzt geht's hier erst mal darum, was ist denn jetzt angemessen?
Was ist verhältnismäßig? Und das Erste ist immer, ist eine Maßnahme suitable, also ist sie angemessen. Die Angemessenheit. Und jetzt gucken wir mal, ist es angemessen, Menschen in die Zielvereinbarung zu schreiben, wenn Du Ziele erreichst, kriegst Du 'n paar Pflanzen. Also juristisch ist das mit Sicherheit nicht anfechtbar, denn es gibt kein Anrecht auf Pflanzen im Büro. Ethisch moralisch finde ich das jetzt schon schwierig. Also wenn mir jemand sagen würde, ich motivier dich mit Pflanzen im Büro.
Es wäre, als wenn jemand bei mir sagen würde, ich stell dir halt eine Kollakiste hin. Da würde ich halt sagen, ja Mensch, nur nicht zu viel. Also es mag jetzt juristisch angemessen sein, aber auf der ethisch moralischen Ebene ist das mit Sicherheit nicht mehr angemessen. Deswegen bei solchen Dingen immer daran denken, solche Dinge kann können sie ganz schnell einholen, solche Dinge werden auch ganz schnell öffentlich gemacht. Solche Dinge finden ganz schnell den Weg, zum Beispiel wie hier auf Personalmessen. Übrigens die diese Person sprach darüber in offener Runde mit mehreren Leuten und hat am Ende auch überhaupt keinen Hehl draus gemacht, dass sie das bei Führungskräften angebracht hat, die aber nicht wie erwartet reagiert haben. Also die die die Geeignetheit der Maßnahme ist immer der allererste Punkt.
Hier mag das vielleicht juristisch geeignet sein, weil es nicht verboten ist zu sagen, ich schreib's denn die Zielvereinbarung, aber es ist mit Sicherheit ethisch moralisch nicht in Ordnung, denn zu sagen Pflanzen im Büro als Zielvereinbarung, nein. Bei so was wie Wasser abdichten ist es mit Sicherheit auch juristisch nicht mehr nicht mehr in Ordnung. Sie müssen ein gesundes Arbeitsumfeld haben. Die deutschen Arbeitsgesetze hier sind richtigerweise auch vollkommen zurecht entsprechend strikt. Also hier sind sie einfach völlig daneben, der zweite Fall. Der dritte Fall wiederum ist die Maßnahme angemessen, dass man jetzt sagt, hier machen wir Wasser nur für Vollzeitangestellte. Das ist auch wahrscheinlich nicht juristisch angreifbar, in den englischsprachigen Ländern sowieso schon mal gar nicht.
Aber auch hier machen Sie sich ethisch moralischen Feld auf. Sie haben ja mal einen Fakt und das ist der Fakt des Betriebsfriedens. Wenn Sie jetzt sagen, Sie sind bereit für 'n paar Kistenwasser den für 'n paar Kistenwasser den Betriebsfrieden aufs Spiel zu setzen. Der Betriebsfrieden ist das kostbarste, was Sie haben und es ist richtig teuer, wenn der gestört wird. Deswegen das hier in dem Fall zu machen, da würde ich, also erst mal ist das natürlich menschlich, finde ich das allerletzte, aber es ist auch einfach betriebswirtschaftlich nicht übermäßig clever. Also wenn Sie das gemacht haben, nun denn, absolut nicht in Ordnung. So, wenn wir jetzt weitergehen, was ist Verhältnismäßigkeit?
Das nächste ist die sogenannte Nacacity, die Notwendigkeit. Es ist notwendig, das ist es erforderlich, das zu tun. Pflanzen im Büro, zwingend erforderlich, kann man sagen, eigentlich nein, aber es gibt wissenschaftliche Inzidenzen, welche positiven Auswirkungen Pflanzen auf Büros zum Beispiel haben, somit mit Sicherheit nützlich, aber nicht zwingend erforderlich. Bei so was wie Fenster dichtmachen, ist es absolut erforderlich, ja. Da gibt's überhaupt kein Drumrumreden, so was wie Wasser, wahrscheinlich juristisch nicht zu 100 Prozent erforderlich, aber glauben Sie mal und das kann ich Ihnen da kann ich Ihnen Brief und Siegel drauf geben, wenn bei Ihnen das erste Mal jemand im Lager umfällt und Sie sagen, na ja, bin ich gezwungen, Wasser zu stellen. Spätestens mit dem Satz können Sie schon mal zum Amtsgericht gehen und da Ihre Insolvenzeinreichung dann vorbereiten, denn das wird Ihnen öffentlich niemand durchgehen lassen und nebenbei vollkommen zurecht. Der dritte Faktor ist immer, ist das ganze Reasonable.
Das hat jetzt im Deutschen etwas anderes. Im Deutschen sagt man die Angemessenheit. Reasonableness, also ist es angemessen, Leuten pflanzen, die Zielvereinbarung zu schreiben, finde ich das angemessen? Nein, ich würde Zielvereinbarung immer auf andere Aspekte setzen. Sowas wie Fenster, die abgedichtet werden müssen, wenn das Ihr Firmengebäude ist, wenn Sie wenn Sie 'n Vermieter haben, dann zahlen Sie eine hohe Miete im Zweifel, dann können Sie aber auch sagen, macht die Fenster dicht. Wenn Sie sich entschieden haben, das Firmengebäude selber zu besitzen, müssen Sie die Verantwortung übernehmen und dann ist es natürlich auch notwendig, dass Sie hier entsprechend die Maßnahmen ergreifen, die Sie ergreifen müssen. Also ist es ist es hier wirklich notwendig, es ist definitiv notwendig.
Also wenn Sie wenn Leute ständig im Zug sitzen und Sie machen das Fenster nicht dicht, also Reasonableness, die Angemessenheit ist es angemessen, Leuten ein zugfreies Büro zu zu gewähren, das muss ich hier nicht diskutieren, definitiv. Dass wir das aber diskutieren müssen, zeigt, wo wir angekommen sind bei der Führung. Und ja, der dritte Faktor mit dem Wasser, ja, es ist angemessen, läuft das Wasser wegen der an wegen der Art der Anstellung zu verweigern, meiner Ansicht nach nicht. Das kann juristisch einwandfrei sein, aber ich halt das nicht nicht für korrekt. Und da kommt aus 'ner gewissen Denker, auf die ich auch gleich eingehen werde. Wir sehen hier ein großes Problem, das hat ja das Chartert Management Institute bereits festgestellt, dass über 80 Prozent der Führungskräften keine formale Führungsausbildung haben. Ich hab die damals zum Glück bekommen und die ist sehr viel wert.
Wie viel merkt man immer, dass man Leute trifft, die keine bekommen haben? Also wenn sie halt sagen, sie führen aus dem Bauch heraus und sie sie führen halt nur nach Zahlen, Management bei numbers et cetera pp, ich will nicht sagen, dass Zahlen unwichtig sind, alles andere als das datengetriebene Entscheidungen sind wunderbar. Nur es gibt eben mehr als die eine Dimension. Und deswegen hier sehen wir schon da da gibt es schon große Probleme. Die Frage ist jetzt, wie kann man das besser machen? Wenn Sie jetzt sagen, Sie möchten Dinge verbessern, wie implementieren Sie eine bessere Führungskultur, wenn es sowas geht wie Verhältnismäßigkeit? Das Erste ist immer, setzen Sie mal auf Empathie.
Das Problem ist natürlich jetzt 1 und damit haben Sie mit Sicherheit vollkommen recht, wenn Sie das einwenden. Menschen sagen, je höher die Führungsebene, desto geringer die Empathie und das ist wissenschaftlich belegt korrekt. Unterscheiden 2 Dinge, Empathie und empathisches Verhalten. Empathie ist ansozialisiert, das haben sie, das wurden sie mit, also haben sie über die Jahre des Aufwachsens mitbekommen. Am gewissen Punkt endet die empathische Prägung und dann haben sie eine gewisse Empathie. Kann man zu viel Empathie haben, ja, weil sie eventuell vor gewissen harten Entscheidungen zurück treffen erschrecken, die sie treffen müssten. Kann man zu wenig Empathie haben, noch viel mehr, ja.
Das haben wir in dem Fall gesehen, spätestens bei dem Wasser, bei den Pflanzen, bei dem Fenster definitiv zu wenig Empathie. Ich selber, auch lange Jahre als Schiedsrichter, schizzer, das sind auch nicht die ultimativ empathischen Menschen, weil sie halt Regeln durchsetzen müssen. Aber wenn jemand sagen würde, kannst Du das Fenster dicht machen oder darf ich 'n paar Pflanzen haben, würde ich nicht auf dir allein dieser Gedankengang, weil als mir als mir die Geschichte erzählt wurde, habe ich gedacht, was kommt denn jetzt? Und es kam eben nicht irgendwas sinnvolles, wo ich dachte, man denkt ja, wohin entwickelt sich die Geschichte und niemals wäre ich drauf gekommen, dass man irgendwo sagt, diese Geschichte ist etwas, wo jemand sagt, ich verwende das Wort Zielvereinbarung im Kontext mit im Kontext mit Pflanzenwerte anwesendde. Unglaublich, Absolut, absolut unglaublich. So. Wichtig ist, Sie brauchen dabei immer auch eine gewisse Guiden sei, eine gewisse Führung.
Werteorientierte Führung lebt auch von der Organisationskultur. Eine gewisse Führung kann extern erfolgen, jetzt grade bei 1 Firma nach der Personalmesse, die bei mir über 20 Tage gebucht hat, die gesamte Führungskultur aufzugleisen, eine IT Firma. Das das andere ist eine ist eine Firma mit viel ingenieurwissenschaftlichen Hintergrund, eine andere Firma hat mit 14 Tagen im Programm zugegriffen und hat halt gesagt, da möchten wir was tun. Also es geht mit externer Begleitung, logischerweise ist interne Begleitung auch immer wichtig. Entscheidend aber ist eben auch 1 und das ist etwas, was die Leuten nicht einfach aufdrücken können, nämlich Perspektive. Wenn Sie aus privilegierten Hintergründen kommen und wenn Sie jetzt sagen, mir hat auch keiner irgendwas geschenkt, wissen Sie, ich könnte ja auch sagen, mir hat keiner irgendwas geschenkt. Ich hab mir das alles hier selber, aber 100 Prozent, super.
Haken dran, kann ich mir selber auf die Schulter klopfen, sind wir ja alle unglaublich, unglaublich happy drüber. So und dann guckt man irgendwann mal in die Wissenschaft und stellt halt fest, also alleine wenn jemand zum Beispiel sagt, haben Sie's geschafft, dass Sie einen intaktes Elternhaus haben. Das heißt, Eltern haben sich nicht scheiden lassen. Glückwunsch, da gehören Sie jetzt schon mal zu den privilegierten 49 Prozent. Ja, Tendenz übrigens, das sind mittlerweile gehen jetzt bei bei Wirtschaftskrisen gehen die Scheidungsraten wieder 'n bisschen runter. Aber ansonsten können Sie sagen, nicht nicht geschieden ist schon gewisses Privileg. Dann sagen Sie vielleicht noch männlich weiß, grade ich bin am ich bin ja nun wirklich nicht gestern geboren worden, aufgewachsen in den Achtziger-, Neunzigerjahren eingestiegen Ende der Neunzigerjahre in die Berufswelt.
Da war halt männlich weiß eine Kategorie, die hat Privilegien bekommen. Und dann haben sie gewisse Perspektiven nicht. Geben sie den Leuten Perspektive, auch das kann intern und extern erfolgen. Es ist aber wichtig, dass Leute Perspektive kennenlernen. Ganz viele von uns und da schließe ich mich selber überhaupt nicht aus, sind sich erst mal ihrer Privilegien gar nicht bewusst. Wenn Sie sich den Privilegien bewusst werden, dann haben Sie den ersten Schritt gemacht, eine bessere Führungskraft zu werden und das ist doch schon was, was auf jeden Fall schon mal viel wert ist. Das heißt, wenn Sie jetzt sagen, Sie haben Fälle, wo Sie bonifizieren sollen oder Fälle, wo Sie sanktionieren müssen, gucken Sie immer, ob diese Faktoren, die wir jetzt hier genannt haben, bei Ihnen entsprechend auch zutreffen.
Sie überlegen sich eine Maßnahme und dann gucken Sie, ist die ist die Maßnahme geeignet, die Suitability, ist die Maßnahme erforderlich, die und ist die Maßnahme angemessen, die das Reasonableess, die die Reasonableess, die wir hier haben. Wenn alles 3000000000 beantwortet werden kann, dann lohnt es sich vielleicht noch mal 'n Feedback einzuholen von 'ner Person, die eventuell Ihnen da eine gute Runde noch mal Rückmeldung geben kann. Und das sollte am besten nicht eine Person sein, die ihr ihre beste befreundete Person aus der Firma, die am besten noch denselben Bildungsweg hat, selber Hintergrund und Sie kennen sich seit Kindesbeinen. Da kommt relativ wenig Feedback dann bei rum. Deswegen wichtig ist, wenn Sie jetzt sagen, Sie möchten wirklich was ändern, achten Sie auf diese 3 Faktoren und wenn Sie diese 3 Faktoren haben, dann können Sie auch wirklich sagen, jetzt machen wir was besser und dabei wünsche ich Ihnen auf jeden Fall viel Erfolg. Und wenn Sie jetzt sagen, da möchte ich aber eigenemann Wort zu sagen oder es kann ja auch sein, dass ich meiner Meinung überhaupt nicht zustimmen, also nebenbei, was ich Ihnen hier erwähnt habe, was ich Ihnen hier erzählt habe, basiert auf wissenschaftlichen Evidenz. Also das ist nichts, was ich mir ausgedacht habe.
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Sie können ja jetzt sagen, ich höre das, gut, Haken dran. Kann Ihnen sagen, was sich in Ihrer Firma ändern wird. Nischt, 0, Marder, gar nichts, ja. So, wenn Sie jetzt sagen, Sie möchten das Ganze besser machen als vorher, dann ist es wichtig, dass Sie 1 machen und das ist ganz wichtig, anwenden, anwenden, anwenden. Denn nur wenn Sie anwenden, was Sie hören, dann werden Sie die positiven Veränderungen sehen, die auch Sie in Ihrer Organisation sehen möchten. Und wenn Sie jetzt sagen, Sie möchten das anwenden, ich vermute mal, wenn Sie bei diesem Podcast sitzen oder bei meinem Videocast auf Youtube, dann werden Sie sagen, ich hab 'n gewisses Interesse an positiver Veränderung, sonst würden Sie ja nicht hier die Zeit mit mir entsprechend verbringen. Ich freue mich da auf jeden Fall, dass Sie dabei sind.
Wenn Sie jetzt sagen, Mensch hat sich gelohnt, gerne wie gesagt, like like, subscribe, kommend, Bewertung weiterempfehlen. Freu mich da jederzeit drüber. Kontaktieren Sie mich gerne über meine E-Mail-Adresse, tragen Sie sich ein für Lerche Blätter und Sie finden natürlich mich auf LinkedIn, Instagram, Facebook und Youtube. Wenn Sie jetzt das Ganze anwenden, dann wünsche ich Ihnen dabei viel Erfolg. Ich stehe jederzeit gern zu Ihrer Verfügung, kontaktieren Sie mich gerne rund die Uhr. Ich beantworte jede Nachricht, ich bin 24 Stunden oder weniger und freue mich da jederzeit von Ihnen dann auch entsprechend zu hören. Ja, und zum Schluss und zum Schluss des Podcasts und des Videocasts bleibt mir am Ende wie immer nur 1 zu sagen, nämlich vielen Dank für Ihre Zeit.