#434 Führung als Vorbildfunktion und der Umgang mit öffentlicher Kritik - Artikel geschrieben von Niels Brabandt
Führung als Vorbildfunktion und der Umgang mit öffentlicher Kritik
Artikel geschrieben von Niels Brabandt
Als Führungskraft haben Sie Vorbildfunktion.
Während viele Führungskräfte verbal bestätigen, dass hierüber ein Bewusstsein vorhanden ist, so wundert es Belegschaften und Mitarbeitende stets auf Neue, wie oft und vor allem wie offensichtlich oftmals diese Vorbildfunktion nicht gelebt wird. Wenn dann noch der Umgang mit öffentlicher Kritik amateurhaft gestaltet wird, dann wird es Zeit das Thema neu zu besprechen.
Wie können Sie Ihre Führungskräfte hier sensibilisieren?
Fälle
Aktuelle Fälle zeigen bereits, dass in diesem Bereich noch viel Handlungsbedarf besteht. Der CEO des Tech-Unternehmens Astronomer, Andy Byron, wurde auf einem Konzert der Gruppe Coldplay auf der sogenannten ‚Kiss Cam‘ gezeigt. Diese Kamera zeig üblicherweise sich küssende Paare. Leider jedoch war die Person, welche er im Arm hielt eine andere Führungskraft des Konzerns. Die Reaktion von beiden, sich abzuwenden und abzutauchen löste eine Debatte aus, welche zu einer Untersuchung führte. Mittlerweile ist Byron zurückgetreten. Insbesondere in der englischsprachen Arbeitswelt sind Beziehungen innerhalb der Belegschaft zu melden, um unfaire Beförderungen oder Übervorteilung zu verhindern. Das Statement Byrons, in welchem er sich nicht positiv äußerte, dass er in der Öffentlichkeit gezeigt wurde, kam ebenso wenig gut an.
Ebenso wenig gut erging es Donald Trump. Das Wall Street Journal publizierte einen Artikel, in welchem Trump im Kontext mit den Epstein-Fällen genannt wird. Nun verklagt Trump sowohl Rupert Murdoch als auch das Wall Street Journal auf zehn Milliarden Dollar. Hierdurch wurde der Artikel noch mehr bekannt, als ohnehin zuvor.
In einem anderen Fall wurde Tim Cook, CEO von Apple, wegen Steuerpraktiken im Senat der Vereinigten Staaten von Amerika vorgeladen. Er kam der Vorladung nach, erklärte die Praktiken und der Fall verschwand zeitnah aus der Presse.
Drei Fälle, drei Vorgehen. Im ersten Fall möchte man unsichtbar werden, das Gegenteil passierte. Im zweiten Fall verklagt man die Presse aggressiv, umso mehr Aufmerksamkeit erhielt der Fall. Im dritten Fall wurde sachlich argumentiert und der Fall verschwand zeitnah aus der öffentlichen Diskussion.
Wenn ein Fall durch eigene Handlung mehr Aufmerksamkeit erhält, als dies eigentlich zuvor der Fall gewesen war und wäre, so nennt man dies den ‚Streisand Effekt‘. Barbra Streisand verklagte damals einen Fotografen, da er aus der Luft die Villa der Prominenten fotografiert und, völlig legal, veröffentlichte. Dass reiche Menschen in großen Villen an sehr schönen Orten leben ist eher kein Geheimnis. Andere Prominente interessierte die Veröffentlichung nicht. Streisand klagte und der Fall grassierte viral über Wochen in den Medien, sodass Streisands Wohnort dadurch wirklich jedem bekannt wurde.
Mehr Details und Aspekte zu diesen Fällen im dieswöchigen Videocast und Podcast; Links siehe unten.
Handhabung
Wenn Sie in der Öffentlichkeit stehen, so haben Sie in diesen Fällen zu handeln. Sollten Sie keine Person des öffentlichen Interesses sein, so haben Sie keine Verpflichtung zur öffentlichen Stellungnahme.
Die Antwort Byrons jedoch, bei welcher er doch eher der ‚Kiss Cam‘ die Schuld hab anstatt sein eigenes Handeln zu reflektieren, ist ein katastrophales Zeichen. Auch die Presse sofort zu verklagen, sorgt, so berechtigt es in manchen Fällen auch sein mag, für das Gegenteil des Gewünschten. Adressieren Sie die Sache, bleiben Sie sachlich, offensichtliches Fehlverhalten ist klar zu adressieren und ebenso ist eine klare Handlung von jenem Fehlverhalten abzuleiten. Wenn das Verhalten strittig ist, so leiten Sie umfassende Untersuchungen ein, kooperieren mit öffentlichen Stellen und sorgen für Transparenz. Wenn Sie sich nichts vorzuwerfen haben, so ist es vollkommen ausreichend dies entsprechend zu kommunizieren.
Auf Schuldzuweisungen verzichten Sie besser, auch wenn jene noch so offensichtlich notwendig wären. Die Presse erhält stets die erste Hoheit über das publizierte Narrativ. Eine Macht, mit der in der Vergangenheit zahlreiche Publikationshäuser fahrlässig, grob fahrlässig oder sogar vorsätzlich falsch umgingen. Das Einklagen einer Richtigstellung, welche meist wenig prominent platziert wird, erreicht deutlich weniger Personen als Schuldzuweisungen, Falschbehauptungen und juristische Auseinandersetzungen. Das Narrativ muss bedient werden, so ungerecht dies subjektiv und faktisch auch sein mag.
Umsetzung
Die Unschuldsvermutung gilt für jeden. Unabhängig von Ansehen der Person, Popularität oder persönlicher Beziehung zur Person. Jede Person hat ein verbrieftes Recht, dass die Unschuldsvermutung Anwendung findet. Personen, welches dies so nicht vornehmen, sind nicht im demokratischen Spektrum verortet. Zudem haben Sie ein Recht darauf angehört zu werden. Eine Vorverurteilung oder eine Urteilsfindung ohne Anhörung und Stellungnahme ist generell weder ernst zu nehmen noch von jeglicher juristischer Relevanz.
Wenn Sie selbst in einer Kommission sitzen, welche ein Urteil finden muss, so achten Sie stets darauf, dass die Last der Beweisführung bei Ihnen liegt. Schuld ist zu belegen. Eine Unschuld muss nicht bewiesen, sondern immer erst einmal angenommen werden.
Wenn Sie sich dann an die hier genannten Schritte halten, dann erhalten Sie ein besseres Ergebnis, einen besseren Umgang, und wenn auch nie die Garantie auf Erfolg, so erhalten Sie immer das beste Ergebnis im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten.
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Mehr zum Thema im dieswöchigen Videocast und Podcast: Videocast / Apple Podcasts / Spotify
Das Transkript zum Podcast und Videocast finden Sie unter diesem Artikel.
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Niels Brabandt ist Experte für Nachhaltige Führung mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in Praxis und Wissenschaft.
Niels Brabandt: Professional Training, Speaking, Coaching, Consulting, Mentoring, Project & Interim Management. Event Host, MC, Moderator.
Podcast Transkript
Niels Brabandt
Eins ist ziemlich offensichtlich als Fü Vorbildfunktion. Das muss Ihnen niemand mehr erzählen. Sie wissen, dass Sie eine Vorbildfunktion haben, aber immer wieder sehen wir, dass diese Vorbildfunktion entweder nicht wahrgenommen wird oder, und sei mal ehrlich, niemand ist fehlerfrei oder wenn der Fehler passiert, es danach in einem derartigen Rekordtempo schlimmer gemacht wird, dass man also absichtlich hätte man es nicht schlechter machen können. Wie kann sowas sein? Deswegen ist das Thema wie kann man eigentlich, wenn man jetzt bei einem Fehler ist, damit umgehen? Und vor allen Dingen, wie kann man als Führungskraft entsprechend auch als Vorbildfunktion dann gelten? Wenn wir uns das Ganze mal anschauen.
Einige können sich denken, da gab es doch diese Woche so einen Fall. Genau, da gab es so einen Fall und das war auch der Auslöser. Wichtig. Ich werde hier verschiedene Magazine wieder zitieren. Das Ganze ganz wichtig ist natürlich unter Fair Use im internationalen Recht englischsprachig und unter Zitierrecht im Deutschen. Also von daher kann ich das hier auch jederzeit zitieren, wenn wir jetzt sagen, wir möchten als Führungskraft eine Vorbildfunktion sein. Und völlig egal, ob Sie jetzt uns hier auf YouTube zuschauen oder ob sie jetzt auf Apple Podcast oder Spotify uns zuhören, Sie machen sich wahrscheinlich Gedanken über Führung, denn sonst würden Sie das hier ja sich gar nicht anhören.
Und es gibt jetzt Fälle, die passiert sind und ich bin mir sicher, dass Sie von einigen dieser Fälle auch gehört haben. Der erste Fall, dieser Fall hat zu tun mit Coldplay. Und jetzt werden einige Naja, die Musik ist auch nicht meine, aber ist das gleich so schlimm? Es geht nicht um die Musik von Coldplay. Es geht nicht um die Musik von Coldplay. Es geht um einen CEO, der war mit anderen Personen auf einem Coldplay Konzert. Und beim Coldplay Konzert gibt es international öfters mal die Kiss Cam.
Die Kiss Cam, dann wird die Kamera auf Leute gehalten und die küssen sich dann. Da sind meist Leute, die haben sich vorher umarmt, wo man halt sagt, das sind Personen, die gehören wahrscheinlich zusammen. Es hat meistens einen romantischen Touch. Man sieht immer wieder auch, dass da Anträge gemacht werden. Also es ist wirklich immer eine schöne Sache im Endeffekt. Natürlich stehen sie dann im Rampenlicht vor zigtausend Zuschauern und meistens haben auch irgendwelche Leute ihr Handy gerade draußen und filmen das Ganze. Naja, und bei einem CEO war es halt so, da gab es den Kiss Cam Vorteil und das kostete ihn zumindest bis auf weiteres erstmal die Position, denn auf dieser Kiss Cam war plötzlich zu sehen die Personalleitung in seinen Armen und offensichtlich war man sich sehr nah.
Jetzt werden einige sagen, ja, vielleicht sind die ja zusammen. Das muss ja auch auf der Ebene angezeigt werden. Richtig, sind nicht zusammen verheiratet, aber nicht miteinander und es war davon auch nichts bekannt. Und dann sagen natürlich Leute, ach, andere müssen ihre Beziehung hier offenlegen und auf höchster Ebene dann irgendwie doch nicht. Finde ich ein bisschen merkwürdig. Und dazu kam noch, man hat eben auch entsprechend extrem unseriös reagiert. Also oder nein, nicht unseriös, aber einfach nicht sehr schlagfertig, nicht sehr souverän, statt halt einfach zu sagen, wir winken jetzt mal und machen nichts.
Da hätte wahrscheinlich keiner was gedacht. Nur der CEO tauchte sofort ab aus dem Bild und die andere Person drehte sich weg, wo alle dachten, irgendwas ist hier gerade. Und dann fiel Leuten ja, das ist der CEO von der Firma Astronomer, einer Tech Firma. Es gab da eine Untersuchung und aktuell suspended, also aktuell ist er suspendiert und jetzt wird erstmal geschaut, was hat es damit eigentlich auf sich. Das ist aber nicht der einzige Fall, wo jetzt gesagt wird, wie geht es eigentlich, wie geht man eigentlich mit Kritik um. Das andere ist das Wall Street Journal. Und wenn jetzt Leute sagen, haben da wieder Firmen was gesagt mit falsch behauptet?
Es geht um was angeblich falsch behauptet ist. Aber einige wissen, dass das Wall Street Journal einen Artikel veröffentlicht hat zum Thema der Epstein Fälle in den USA und eben auch im Kontext mit Donald Trump, wo scheinbar einiges vorlag. Deswegen wurde es publiziert. Donald Trump verklagt festhalten, Donald Trump verklagt das Magazin auf 10 Milliarden Dollar wegen des Epstein Artikels. Also erstmal, wenn irgendein Anwalt jetzt gesagt hat, ich habe einen Vertrag, der richtet sich nach Streitrecht, nach Streithöhe, dann werden einige gerade sich den Ruhestand gesichert haben und zwar unabhängig vom Ausgang des Verfahrens. Es gibt aber auch Fälle, wo es anders gemacht wurde. Vielleicht erinnern sich einige, als Apple CEO Tim Cook, das ist jetzt schon eine ganze Zeit lang her, der stand mal in der Kritik, da wurde ja ihre Steuerpraktiken finden wir nicht so gut.
Und er hat mal sogar vorgeladen in den Senat und dann war er vor dem Senat und hat dort die Steuerpraktiken verteidigt und wir halten uns hier an die Gesetzeslage. Also wir haben drei Fälle und drei völlig verschiedene Handhabungen. Wir haben einmal Menschen die abtauchen, sich wegdrehen, einfach nicht da sein wollen. Wir haben eine Person, die aggressiv dagegen angeht. Wir haben eine Person, die Ich setze mich dahin, weil ich vorgeladen bin und ich äußere mich dazu. Und dann geht es ab da weiter. Die Frage Was davon ist denn jetzt erstmal richtig?
Was davon ist die Vorgehensweise, die man tatsächlich tun sollte? Das Erste ist immer wichtig, wenn Sie jetzt so einen Fall haben, wo jemand Hier glauben wir, ist was nicht in Ordnung? Das Erste, wenn es raisonabel adressiert wird, da gehören ein paar Dinge zu. Also wenn jetzt zum Beispiel jemand bei der Arbeit Sie als Privatperson fragen würde am Wochenende haben Sie da eigentlich kräftig eingetankt. Da können Sie einfach sagen, das geht Sie gar nichts an. Das nennt sich nämlich Privatleben. Also wenn Sie nicht in der Öffentlichkeit stehen, dann müssen Sie sich gegenüber überhaupt niemandem rechtfertigen, außer gegenüber dem Staat, wenn Sie Gesetze übertreten.
Aber ansonsten gibt es keinen Grund, Sie in die Öffentlichkeit zu ziehen. Wenn Sie keine bekannte Persönlichkeit sind Sie dann die Öffentlichkeit. Szene ist schwer übergriffig. Und auch das machen teilweise Presseartikel. Gerade wenn im Internet irgendwas schiefgeht, werden Leute zur viralen Lachnummer mit massiven Lebenskonsequenzen. Oder es wird auf Leute herabgeredet und das ohne jegliche Fundierung, einfach nur, weil es Klicks bringt. Und deswegen von der Handhabung her, wenn wir jetzt gehen wir davon aus, Sie sind auf einer relevanten Ebene.
Donald Trump als Präsident, genauso wie bei Astronomer ein Tech CEO und genauso wie eben auch bei Apple ein CEO. Die stehen in der Öffentlichkeit. Wenn Sie diese Position bekleiden, wissen Sie das, was sie tun, wird öffentlich betrachtet. Und das Erste ist, Sie adressieren es, Sie sagen etwas dazu. Und hier ein schönes Beispiel, ob es schön ist, sei dahingestellt. Der CEO von Astronomy hat sich geäußert direkt danach schriftlich und hat Ja, das ist nicht die Person, die er sein sollte. Also er hat irgendwie schon so ein bisschen eingeräumt, dass es wohl nicht so der Hit war und sagte aber auch gleich, er hat durchaus sehr gemischte Gefühle, dass man ihn so in die Öffentlichkeit zerrt.
Das sei ja doch irgendwie privat, klang da sehr klar durch. Und hier haben wir einen Punkt, wo Sie eins auslösen können und das nennt man den sogenannten Streisand Effekt. Falls jemand den Strengt Effekt nicht kennt. Es gab mal einen Fotografen, der hat von einem Helikopter aus Fotos gemacht von den Luxusvillen der reichen und schönen in den USA und hat dann gesagt, hier leben die reichen Menschen. Da haben Leute gesagt aha. Und dann ging es weiter. Und es gab aber Personen, die mochten das gar nicht so gerne, dass plötzlich ihre Villa bekannt war.
Und eine von diesen Personen war Barbara Streisand. Und Barbara Streisand hat dann Klage eingereicht. Daraufhin hat die Presse gesagt, Rechtsstreit. Frau Streisand möchte nicht, dass man weiß, wo sie wohnt. Darüber schreiben wir doch mal was. Und auf einmal wurde dieses Foto, was vorher, glaube ich, 40 mal runtergeladen wurde, wenn nicht sogar weniger, wurde plötzlich millionenfach runtergeladen. Danach wusste endgültig jeder, wo Barbra Streisand wohnt, was vorher überhaupt niemanden interessiert hat.
Dass Menschen, die millionenschwer sind, irgendwo Willen in guter Lage haben, ist jetzt nicht zwingend eine ultimative Neuigkeit, wo Leute Das hätte ich jetzt nie gedacht. Ich dachte, die wohnen im Mietblock nebenan. Das geht ja aus Sicherheitsgründen schon gar nicht. Und deswegen wichtig, adressieren Sie das Ganze und vor allen Dingen zeigen Sie erstmal, dass irgendwas passiert, Also act. Und dieses acting kann halt, also act heißt handeln jetzt wirklich. Das heißt aber nicht, dass Sie automatisch sagen müssen, wir schmeißen Leute raus. Sie können auch schlichtweg Ich bin Privatperson, ich muss mich überhaupt nicht äußern. Punkt. Das ist als Handlungsweise, wenn Sie nicht in der Öffentlichkeit stehen, vollkommen ausreichend.
Sie schulden niemandem meine Erklärung. Wenn Sie aber in der Öffentlichkeit stehen, dann können Sie halt sagen, wir lösen eine interne Untersuchung aus. Das ist wurde bei Astronomy jetzt ja auch gemacht. Oder Sie sagen halt, wir reichen Klage ein, wie es Trump gemacht hat. Das wiederum löst mit hoher Wahrscheinlichkeit, wie auch hier, den Streisand Effekt aus, dass jetzt noch mehr Leute darüber sprechen. Achten Sie darauf, dass Sie das Ganze nicht schlimmer machen und Sie können auch schlichtweg sagen stimmt nicht. Punkt. Und das war's.
Sie müssen dann nichts weiter sagen. Wenn Sie schlichtweg sagen, der Vorwurf wird bestritten, es reichen die Worte, wird bestritten. Und damit hat das Ganze sich erstmal erledigt. Sie schulden, wenn Sie nicht öffentliches Geld in Anspruch nehmen, wenn Sie nicht von anderen Leuten Steuergeldern leben, wenn Sie nicht in der Öffentlichkeit stehen, wenn Sie nicht irgendwo Schaden verursachen, dann müssen Sie sich nicht erklären. Und daher ist das auch sehr branchenspezifisch Nehmen wir jetzt mal an, Sie sind ein Startup und Sie haben eine App geschrieben, da können Sie günstig Schuhe kaufen. Dann ist das tendenziell nichts, wofür Sie sich öffentlich rechtfertigen müssen. Wenn gesagt wird, Sie haben aber die Schuhe so günstig, weil die durch die halbe Welt geflogen werden und vorher bei Kinderarbeit produziert wurden, dann haben Sie schon zu äußern.
Das heißt, es ist ein globaler Impact, das ist eine globale Auswirkung, wo Sie sagen müssen, wie stehen Sie wirklich zu Dingen? Gerade wenn Sie sagen, Sie stehen zu Werten. Wichtig ist immer dieses Blaming. Das ist so eine Sache, die immer wieder kommt, wenn ein CEO schreibt, ja, die Sache war jetzt kein Hit, aber ich finde es nicht okay, in die Öffentlichkeit gezogen zu werden, da habe ich gemischte Gefühle. Und was man dann so sagt, Blaming führt in den seltensten Fällen zu irgendwas. Sie können, wenn Sie jetzt sagen, dass es kompletter Unsinn ist, dann können Sie am Ende immer noch Wir klagen dagegen und wir möchten eine Richtigstellung, das wird alles gedruckt. Dann kriegen Sie eine Richtigstellung auf Seite 127c und am Ende hat die Diskussion sich trotzdem nur darüber, was man Ihnen vorgeworfen hat.
Also das Wichtigste kriegen Sie es halt so schnell wie möglich aus der Öffentlichkeit, indem Sie es vor allen Dingen geräuschlos erledigen. Jetzt sagen einige basisdemokratische Grundsätze, wie ist es eigentlich damit? Ja, sehe ich ein, sehe ich ein und glauben Sie mir, als LGBT Person und als Schiedsrichter war ich, was weiß ich, für Anschuldigungen von der Presse mal ausgesetzt und habe da mehr als genug Erfahrung, wo wirklich Menschen, die keine Ahnung, nicht mal vom Fußball Regelwerk hatten, meinten, sie müssten irgendwelche Urteile schreiben und auch geschäftlich hat man sich schon Dinge ausgedacht und dann einfach homophob gehetzt. Das ist alles schon da gewesen. Mein Großvater war ein Widerstandskämpfer im Dritten Reich, da konnte ich mir die wildesten Antisemitismus Geschichten anhören. Ich bin aber nicht mal jüdisch, aber Hauptsache, es wird ja gesagt Widerstand, dann muss er ja Jude sein, dann können wir mal pöbeln. Und wenn Sie jetzt sagen, wir müssen das ganz große Fass aufmachen, dann machen Sie das große Fass auf, haben einen Haufen Kosten davon und meistens wird es nicht besser.
Ich kann emotional verstehen, dass sich das Unglaublich ungerecht anfühlt. Und glauben Sie mir, das fühlte es sich für mich auch. Und als ich jünger war, hat mich das unfassbar aufgeregt. Heute hat man eine gewisse Ruhe und weiß halt, manche Leute haben sowas halt nötig und man weiß vor allen Dingen eins in einem Jahr tendenziell weniger reden Leute darüber nicht mehr. Und dann geht es halt weiter. Blaming führt zu nichts. Sie haben mittlerweile zahlreiche Pressepublikationen, da müssen Sie in Deutschland nur mal in die Liste der Presserügen schauen.
Da finden Sie mittlerweile fast das who is Hu, der bekanntesten Publikation, die Presserügen abgeräumt haben. Und die Presserüge ist die höchste Bestrafung. Das heißt, wenn das passiert ist, können Sie davon ausgehen, dass schon zig andere Dinge vorher waren. Und trotzdem, wenn Sie dann sagen, gucken Sie mal, was für ein Drecksblatt, dann wird das meistens nicht dazu beitragen, dass irgendwas besser wird. Und deswegen Blaming nein, holen Sie sich professionelle Beratung. Sie haben wahrscheinlich eine Krisenkommunikation, Sie haben Marketing, Sie haben praktisch damit können Sie gegenarbeiten, aber bleiben Sie in der Sache und dann gehen Sie vorwärts und machen weiter. Die Leute vergessen das heute relativ schnell, weil meistens ist der nächste Skandal schon um die Ecke und ein Großteil der Presse lebt heute ohnehin von Klickzahlen.
Und dann werden halt irgendwelche wilden Schlagzeilen geschrieben, Hauptsache es klicken möglichst viele. Ich will hiermit nicht pauschalieren. Freie Presse ist absolut wichtig. Gerade als LGBT Person kann ich Ihnen Es ist absolut wichtig, dass wir da eine freie, neutrale Presse haben, Denn was in rechten und rechtsradikalen Blättern geschrieben wird, geht immer gegen die LGBT Community, wo sonst was an Unsinn behauptet wird. Und als selbstständiger Unternehmer in der linksradikalen Presse werden Sie auch nur zerhackstückt ohne jegliche Fundierung. Wir brauchen freie und neutrale Presse. Aber dieses Blaming führt halt zu nichts.
Wenn ich halt sage, dieses linke Hetzblatt, dieses linke Drecksblatt, dann sagen oh, was war da eigentlich? Das muss ich mir mal angucken, Das scheint ja interessant zu sein. Und dann machen Sie es schlimmer.
Also erledigen Sie es. Wenn Sie jetzt meinen, Sie müssten rechtlich irgendwas richtigstellen, dann muss es eine hohe Relevanz haben. Dann muss es eine hohe Relevanz haben, wenn Sie sagen, irgendeine unfundierte Behauptung, haken dran weiter ist das völlig OK in dem Fall die Frage wie setzen Sie das Ganze jetzt um? Und das Erste ist immer, und das gilt jetzt gerade auch intern, es gibt immer eine Unschuldsvermutung. Was Astronomer richtig gemacht hat, ist, dass sie jetzt gesagt haben, wir schmeißen nicht aufgrund von öffentlichem Druck diesen CEO raus. Denn klar ist, in den meisten Firmen gibt es eine Regelung, wo gesagt wird, es müssen halt Beziehungen innerhalb der Firma offengelegt werden. Das ist keine Übergriffigkeit des Privatlebens hat einfach einen Grund.
Wenn Sie Menschen befördern, dann muss klar sein, dass sie das aus Gründen tun, die der Firma nutzen, der Organisation und nicht, weil sie privat liiert sind und sich gerne die Taschen vollstopfen wollen mit der Beförderung im selben Haushalt. Deswegen, die Unschuldsvermutung gilt für absolut jeden. Was Astronomy hier völlig richtig gemacht hat, ist, dass sie gesagt haben, es wird jetzt untersucht, wir werden in den nächsten Tagen oder in den nächsten Wochen das Ganze dann sehen. Wir hatten einen Fall, da gab es Vorwürfe gegen einen sehr bekannten Journalisten, der damals bei Axel Springer gearbeitet hat. Da wurde eine externe Anwaltskanzlei eingeschaltet und nach Abschluss der Untersuchung sagte Raus, das war es dann sofortige Freistellung. Ob dann die Freistellung jetzt der mutige Schritt war, da würde man ein dickes Fragezeichen hintermachen, denn wenn die wirklich dann schuldig sind, dann ist es halt die fristlose Kündigung. Freistellung heißt ja, du kriegst die volle Kohle weiter, du musst halt nur nicht arbeiten.
Das ist dann doch ein bisschen rückgratlos oder auch erheblich rückgratlos, aber von manchen Publikationshäusern erwartet man eben auch nicht großartig anderes. Deswegen die Unschuldsvermutung gilt für absolut jeden. Das Zweite Sie haben ein Recht, ihren Punkt klarzumachen. Sie haben ein Recht, dass sie befragt werden. Alles andere ist mit basisdemokratischen Grundsätzen nicht vereinbar. Ich hatte es selber mal bei einem britischen Rednerverband, da war es so, dass ich eine andere Person auf Social Media kritisiert habe, weil die pseudowissenschaftlichen Unsinn gepostet hat. Und das schadet nicht nur der Branche, das schadet dem gesamten Verband, wenn Leute so tun, als ob irgendwelche energetisch esoterischen Quacksalbereien zu irgendwas führen würden.
Das habe ich halt sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, sachlich, klar fokussiert. Da war die Person Todesbeleidigt und hat mich bei einer Ethikkommission gemeldet. Und aus dem Nichts bekomme ich eine Mail, wo es heißt, ja, es gab eine Beschwerde, wir haben das intern besprochen, Sie kriegen eine Warnung, ohne mich anzuhören. Daraufhin habe ich eine sehr bekannte Rechtsvertretung aus Großbritannien in Anspruch genommen, einer der bekanntesten Barrister des Landes, der auch hier mir geholfen hat. Und der hat dann die gesamte andere Seite zerlegt und gesagt, gegen das haben Sie jetzt verstoßen, jetzt ist entweder richtig Achterbahn oder vielleicht ändern Sie Ihre Meinung. Und dann habe ich eine vollumfängliche Entschuldigung im Namen des ganzen Vorstands bekommen und der ganze Fall flog aus dem Fenster. Man hat sich dann entschuldigt noch und nöcher.
Das passiert eben, wenn Leute gar keine Ahnung haben. Also befragt werden muss man. Dazu hat jede Person ein Recht. Denn wichtig ist, am Ende von dieser Befragung muss es eine Schlussfolgerung geben mit einem klaren Ergebnis. Die Beweislast ist immer auf der Seite der Person, die die Beschuldigung vorbringt. Wenn eine Firma sagt, du darfst kein Verhältnis anfangen mit jemandem aus deiner Ebene, weil dann wissen wir nicht, ob ihr euch nicht gegenseitig Geld zuschustert, ist das compliance seitig völlig okay, diese Beziehung zu beweisen. Das obliegt der Firma innerhalb der Möglichkeiten, die man dort hat.
Und die sind teilweise recht eng gesteckt. Es gibt immer eine Unschuldsvermutung. Es gibt immer ein Recht, seinen Punkt zu machen. Wenn dann aber rauskommt durch verschiedenste Befragungen, dass man merkt, nein, das war wirklich doch schon sehr, sehr erheblich und das ist über lange Zeit passiert und hier gab es Übergriffigkeiten, dann müssen sie klar handeln. Denn wenn sie am Ende wir haben es untersucht, das war nicht schön, aber wir gehen jetzt weiter, dann werden die meisten sagen, ah, so läuft es dann. Wenn Leute hier dreimal zu spät kommen, gibt es eine Fristlose. In manchen Ländern brauchen sie nur einmal zu spät kommen und sie kriegen eine Fristlose.
In manchen Ländern haben sie gar keinen Kündigungsschutz. Und wenn die höchste Ebene sich daneben benimmt, sagt einmal auf die Hand gehauen und jetzt aber weitermachen, das kann ja wohl nicht wahr sein. Dass sie dann als Vorbild nicht mehr ernst genommen werden, ist völlig normal und damit müssen sie dann auch leben. Wenn sie diese Punkte, die wir hier haben, entgegen umsetzen, dann werden Sie deutlich besser damit umgehen können, dann wissen Sie auch selber, es ist deutlich besser einzuordnen und dann wird jeder von diesen Fällen auch besser gelöst werden. Und dafür wünsche ich Ihnen alles Gute und vor allen Dingen viel Erfolg bei der Umsetzung. Und wenn Sie jetzt da möchte ich gerne noch was zu besprechen, Sehr gerne, Lassen Sie uns gerne darüber in Kontakt treten. Also erstmal, Wenn Sie auf YouTube zuschauen, gerne ein Like hier lassen, gerne den Kanal abonnieren, gerne auch diese Alarmglocke setzen, dass Sie die zukünftigen Folgen nicht verpassen.
Lassen Sie auch gerne einen Kommentar da, Wenn Sie auf Apple Podcast, Spotify folgen, gerne 5 Sterne da lassen, Freue mich immer sehr darüber und gerne auch entsprechend unsere Kanäle hier empfehlen auf entweder bekannten Verwandtenkreis, teilen Sie es auf Social Media. Ich freue mich hier über alles. Vielen Dank bereits dafür. Eine Sache, die wir nur auf YouTube haben, sind die Führungstipps. Wir haben YouTube Shorts, das sind Führungstipps, die so gut wie jeden Tag rauskommen, sind mittlerweile schon über 80 Stück rausgekommen und die gibt es nur auf YouTube. Also von daher können Sie hier auch jederzeit mit aktuellen Geschehnissen auf dem Laufenden bleiben und natürlich können Sie gerne auch unserem Apple Podcast und auf Spotify unserem Podcast entsprechend folgen. Freue ich mich bereits drauf.
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