#421 Der Fall der AfD – gesichert rechtsextrem, und jetzt? - ein Artikel von Niels Brabandt

Der Fall der AfD – gesichert rechtsextrem, und jetzt?

ein Artikel von Niels Brabandt

Die AfD wurde als gesichert rechtsextrem deklariert.

Nach jahrelanger Untersuchung des Verfassungsschutzes ist dies eine klare Einstufung, die Klarheit bringt. Der Umgang hiermit ist von zentraler Bedeutung für Führungskräfte, welche nachhaltig agieren wollen. Die Zeiten von Unklarheit, Interpretationsspielräumen oder Mehrdeutigkeiten sind vorbei. Die klare Einstufung bringt den Bedarf nach klaren Handlungen mit sich.

Grundlagen

Über Jahre hinweg hat der Verfassungsschutz die AfD untersucht. Aussagen von Offiziellen, Parteiprogramme, Reden, Kommunikation, Kontakte und Verbünde, Beweise, Fakten. Vom Verdachtsfall über den Status des Beobachtungsobjektes bis hin zu Status gesichert extremistisch zu sein, vergingen Jahre. Es handelt sich hierbei somit keinesfalls um einen kurzfristigen, unbegründeten oder willkürlichen Akt.

Konsequenzen

Die Entscheidung hat weitreichende Folgen. Personen im Beamtenstatus haben einen Eid auf die Verfassung geleistet. Dieser Eid macht es unmöglich, dass man einer verfassungsfeindlichen Partei angehört oder jene unterstützt. In der freien Wirtschaft gibt es derartig feste Regeln nicht. Dennoch ist ein Bekenntnis zu demokratischen Grundwerten heutzutage der Standard. Eine Unterstützung von verfassungsfeindlichen Organisationen ist weder bei Mitarbeitenden und noch weniger bei Führungskräften akzeptabel – dies versteht sich von selbst. In einer Demokratie zu leben ist ein Privileg und ein hohes Gut. Kräfte, welche jene aushöhlen und abschaffen wollen, können in keiner Firma oder Organisation Platz finden. Es hat somit eine klare Auswirkung auf Firmen und Organisationen, wenn die AfD nun als gesichert rechtsextrem eingestuft wird. Für Sie als Organisation gilt es nun zu prüfen, ob Beschwerdefälle vorliegen oder es offensichtliche Fälle der Unterstützung einer rechtsextremen Organisation gibt. Wenn ja, dann gilt es umgehend zu handeln.

Mehr zu diesen Aspekten im Details finden Sie im dieswöchigen Videocast und Podcast; Links siehe unten.

Umsetzung

Als Organisation und vor allem als Führungskraft gilt es nun glaubwürdig zu bleiben. Die Zeiten des Ausreden sind vorbei. Sie können nicht wegschauen, Unwissenheit vorgeben oder selektiv weghören, wenn es um problematische Fälle geht. Ein Moment wie der, welchen wir hier erleben nennt sich Moment of Truth. Hier zeigt sich, ob Führungskräfte die gesagten Werte auch leben oder ob man sich doch eher opportunistisch still gibt, schließlich könnte geschäftlich doch finanzieller Nutzen entstehen, wenn man nichts sagt. Ihre soziale Legitimation als Führungskraft hängt maßgeblich von diesen Momenten der Wahrheit ab. Wenn Sie hier überzeugende Führungsarbeit liefern, so steigt das Vertrauen von Mitarbeitenden deutlich, nicht nur kurzfristig, sondern dauerhaft. Wenn Sie hingegen hier keine Handlungen zeigen, wenn Sie sich in Ausreden winden, wenn Sie meinen doch lieber Werte als Marketing zu skandieren anstatt jene zu leben, dann werden Mitarbeitende Ihnen das Vertrauen kündigen. Ihre soziale Legitimation nimmt Schaden, eventuell sogar irreparabler Art. Als Führungskraft wird man Ihnen dann nicht weiter folgen oder nur die Mindestleistung erbringen. Dieses Phänomen wird als Quiet Quitting bezeichnet. Als Führungskraft können Sie nun klar zeigen, wo Ihre Werte real stehen und wie Sie jene leben. Agieren Sie umgehend, um als nachhaltig positive Führungspersönlichkeit gesehen zu werden und die positiven Aspekte aus jenen Handlungen zu erhalten.

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Mehr zum Thema im dieswöchigen Videocast und Podcast: Videocast / Apple Podcasts / Spotify

Das Transkript finden Sie beim Videocast.

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Niels Brabandt ist Experte für Nachhaltige Führung mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in Praxis und Wissenschaft.

Niels Brabandt: Professional Training, Speaking, Coaching, Consulting, Mentoring, Project & Interim Management. Event Host, MC, Moderator.