#454 Wenn Führungskräfte ein Skript benötigen und was passiert, wenn sie davon abweichen - Artikel von Niels Brabandt

Wenn Führungskräfte ein Skript benötigen und was passiert, wenn sie davon abweichen

Analyse und Kommentar von Niels Brabandt, Experte für Sustainable Leadership

 

Warum das Thema Führungskommunikation 2025 relevanter ist denn je

In einer globalisierten Öffentlichkeit entscheiden Worte darüber, ob eine Organisation Vertrauen gewinnt oder verliert. Ein einziger Satz kann diplomatische Beziehungen belasten, die Reputation von Unternehmen beschädigen oder politische Prozesse entgleisen lassen.

Als Leadership-Experte zeigt Niels Brabandt, warum viele Führungskräfte heute ein Skript benötigen, weshalb dies kein Zeichen von Schwäche ist und welche Risiken entstehen, wenn Führungskräfte sich nicht an vorbereitete Kommunikation halten.

 

Warum Führungskräfte Skripte brauchen: die Realität hinter einem unterschätzten Werkzeug

Skripte dienen nicht dazu, mangelnde Kompetenz zu verstecken. Sie sind ein professionelles Instrument, um Risiken zu managen.

Niels Brabandt zeigt in seiner Analyse, dass drei Faktoren bestimmen, ob Führungskräfte ohne Skript auskommen:

1. Sprachliche Prägung und soziale Herkunft

Menschen kommunizieren in den Mustern ihres Herkunftsmilieus. Wer in privilegierten Strukturen sozialisiert wurde, spricht oft eine andere Sprache als die Belegschaft oder die Öffentlichkeit.
Diese Distanz ist kein persönlicher Fehler, aber ein Kommunikationsrisiko.

2. Die Fallhöhe der eigenen Position

Je höher die Verantwortung, desto geringer der tolerierte Fehlerraum.
Ein unbedachtes Wort einer Führungskraft mit internationaler Reichweite kann globale Reaktionen auslösen.

3. Fehlende oder unzureichende rhetorische Ausbildung

Viele Führungskräfte wurden inhaltlich, aber nicht kommunikativ entwickelt.
Die Folge sind spontane, ungefilterte Aussagen, mit teils erheblichen Kollateralschäden.

 

Der aktuelle Fall Friedrich Merz: Ein Beispiel für strategisch misslungene Kommunikation

Im Podcast von Niels Brabandt wird ein aktueller Fall analysiert:
Beim COP30-Klimagipfel in Brasilien äußerte Friedrich Merz, niemand aus der deutschen Delegation habe dort bleiben wollen. Die Aussage wurde weltweit zitiert und als abwertend gegenüber dem Gastgeberland verstanden.

Hinzu kommen frühere kommunikative Fehltritte, von der „Zirkuszelt“-Bemerkung zu Diversity-Symbolen bis zur Selbstverortung als „gehobene Mittelschicht“.

Diese Fälle zeigen ein Muster, das Niels Brabandt klar benennt:
Fehlende Selbstreflexion, mangelnde Sprachsensibilität und das Unterschätzen der Wirkung spontaner Aussagen führen regelmäßig zu Reputationsschäden.

 

Die zentrale Frage: Wie verhindern Unternehmen solche kommunikative Selbstsabotage?

Organisationen müssen entscheiden, wie sie mit Führungskräften umgehen, deren spontane Kommunikation riskant ist.

 

Option 1: Der Skript-Weg

Stark vorbereitete, eng getaktete Kommunikation.
Ein Sicherheitsnetz, aber kein nachhaltiger Lösungsweg.

 

Option 2: Der Kompetenz-Weg (Upskilling)

Der einzig nachhaltige Ansatz, den Niels Brabandt empfiehlt:

  • Rhetoriktraining

  • Zielgruppenorientierte Kommunikation

  • Sensibilität für soziale Kontexte

  • Krisenkommunikation

  • Medienkompetenz

  • Spontane, aber kontrollierte Sprache

Nur wenn Führungskräfte diese Fähigkeiten entwickeln, können sie souverän, authentisch und verantwortungsvoll kommunizieren, mit oder ohne Skript.

 

Warum Upskilling alternativlos ist: eine Perspektive von Niels Brabandt

Organisationen predigen lebenslanges Lernen.
Wer dieses Prinzip ernst nimmt, darf bei den eigenen Führungskräften keine Ausnahme machen.
Eine nicht lernbereite Führungskraft ist heute ein strukturelles Risiko.

Niels Brabandt betont:
Kommunikation ist Führungsverantwortung.
Wer sie unterschätzt, gefährdet das Unternehmen.

 

Fazit: Skripte entschärfen Risiken, Kompetenzen verhindern sie

Skripte sind Werkzeuge.
Kompetenzen sind Lösungen.
Organisationen müssen beides intelligent kombinieren und ihre Führungskräfte so entwickeln, dass Fehlkommunikation kein systemischer Risikofaktor bleibt.

 

Niels Brabandt

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Mehr zu diesem Thema im dieswöchtigen Podcast und Videocast: mit Niels Brabandt: Videocast / Apple Podcasts / Spotify

Das Transkript zum Podcast und Videocast befindet sich unter diesem Artikel.

 

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Niels Brabandt ist Experte für Nachhaltige Führung (Sustainable Leadership) mit mehr als 20 Jahren Erfahrungen in Praxis und Wissenschaft.

Niels Brabandt: Professionelles Training/Seminare/Workshops, Speaking/Vorträge, Coaching, Consulting/Beratung, Mentoring, Projekt- & Interim-Management. Event Host, MC, Moderator.

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