#455 Für Werte einstehen: Warum Führung heute klare Haltung verlangt - Artikel von Niels Brabandt
Für Werte einstehen: Warum Führung heute klare Haltung verlangt
Ein Artikel von Niels Brabandt
In Zeiten politischer Radikalisierung, wirtschaftlicher Unsicherheiten und gesellschaftlicher Polarisierung wird viel über Werte gesprochen und gleichzeitig zu wenig für sie getan. Werte sind zu einem Marketinginstrument geworden, zu einer wohlklingenden Fassade, hinter der Unternehmen, Verbände und Führungskräfte oft exakt das Gegenteil der angekündigten Haltung praktizieren. Doch Werte sind keine Verzierung. Sie sind eine Zumutung, weil sie Orientierung erzwingen, auch dann, wenn es unbequem wird.
Die aktuelle Debatte um den Verband der Familienunternehmen und dessen Entscheidung, die Brandmauer zur AfD einzureißen, zeigt exemplarisch, wie gefährlich es wird, wenn Werte nicht gelebt, sondern geopfert werden. Der Reflex vieler Unternehmen, die nun austreten oder deutliche Kritik äußern, ist richtig. Doch die eigentliche Frage ist: Wie konnte es so weit kommen?
Wertelosigkeit gibt es nicht
Wer behauptet, jemand habe „wertelos“ gehandelt, liegt falsch. Wertelos agieren kann niemand. Selbst Opportunismus, Profitstreben oder die Jagd nach Aufmerksamkeit sind Werte, nur eben keine, die man öffentlich zugeben möchte. Wertefreiheit ist ein rhetorischer Notausgang, den Menschen nutzen, um Verantwortlichkeit zu vermeiden.
Die entscheidende Frage lautet deshalb nicht: Hat jemand Werte?
Sondern: Welche Werte bestimmen Entscheidungen und werden diese Werte transparent gelebt?
Historische Beispiele: Die wiederkehrenden Mechanismen
Skandale entstehen nie zufällig. Sie folgen Mustern und sie wiederholen sich.
Ob die katastrophalen Zustände in Textilfabriken in Bangladesch oder der berüchtigte Ergo-Skandal mit Bordellen und Lustreisen für Vertriebsmitarbeiter: In jedem dieser Fälle lag das Versagen nicht im Einzelfehler, sondern im System. Dort, wo Werte nur auf PowerPoint-Folien existieren, entsteht ein Vakuum. Und dieses Vakuum wird gefüllt meist mit Pseudogründen, mit Wegschauen, mit dem Versuch, Verantwortung an externe Dienstleister, Verbände oder anonymer „Sachzwänge“ abzuschieben.
Der Punkt ist eindeutig:
Wo Werte fehlen oder nicht gelebt werden, werden Fehlentscheidungen zur Erwartung – nicht zur Ausnahme.
Der gefährliche Irrtum: Mit Extremisten "reden müssen"
Ausgerechnet die These, man müsse „mit allen reden“, zeigt, wie tief das Missverständnis reicht. Eine demokratische Debatte setzt gemeinsame Grundlagen voraus: Rechtsstaatlichkeit, Menschenwürde, Grundrechte. Wer diese Grundlagen ablehnt wie es eine vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestufte Partei tut kann kein Gesprächspartner sein.
Es gibt keinen „Diskurs“ zwischen Fakten und Ideologie.
Genau deshalb lädt auch niemand Flacherdler zu einer wissenschaftlichen Konferenz ein.
Wenn Führungskräfte dennoch der Illusion erliegen, extremistischen Positionen eine Plattform geben zu müssen, passiert zweierlei:
Sie legitimieren diese Positionen.
Sie delegitimieren sich selbst.
Und hier liegt die eigentliche Gefahr für jede Organisation: der Verlust der eigenen Glaubwürdigkeit.
Echte Gründe statt Pseudogründe
Echte Gründe sind nachvollziehbar, transparent und überprüfbar: wirtschaftlicher Druck, strukturelle Herausforderungen, globale Wettbewerbsbedingungen.
Pseudogründe hingegen sind ein Feigenblatt: „Wir wussten von nichts“, „Wir wollten nur motivieren“, „Wir müssen beide Seiten hören“.
Sie sind ein Zeichen von Führungsversagen. Und sie führen zur sozialen Delegitimation: Die Menschen folgen einer solchen Führung nicht mehr auch wenn sie es aus Höflichkeit noch behaupten. Führung existiert dann nur noch formal, nicht funktional.
Wie Unternehmen Werte wirklich leben
Organisationen, die Werte ernst nehmen, erfüllen drei Voraussetzungen:
1. Mission, Vision, Werte klar formuliert und gelebt
Nicht als Poster im Aufzug. Nicht als Marketingbotschaft.
Sondern als tägliche Handlungsmaxime.
Mission: Warum existiert das Unternehmen überhaupt?
Vision: Wohin wollen wir konkret, nicht abstrakt?
Werte: Welche Handlungsprinzipien gelten, auch gegen Widerstände?
Wenn diese Grundlagen fehlen, ist werteorientierte Führung unmöglich.
2. Vorbildfunktion der Führung
Ein Wert wie Respekt ist bedeutungslos, wenn dieselbe Führungskraft Mitarbeitende anschreit, Intrigen duldet oder faktenfreie Entscheidungen trifft.
Gelebte Werte zeigen sich besonders dann, wenn niemand zusieht.
3. Authentizität statt Theater
Das größte Risiko entsteht, wenn Unternehmen Werte nur simulieren. Dann verlieren sie eine Ressource, die heute entscheidend ist: Vertrauen.
Authentizität bedeutet nicht Perfektion. Sie bedeutet Konsistenz.
Wertearbeit ist kein Wohlfühlprojekt, sie ist harte Arbeit
Unternehmen, die heute konsequent Haltung zeigen, beweisen nicht Naivität, sondern Stärke. Wertearbeit ist anspruchsvoll, konfliktreich und nicht selten unpopulär. Doch sie ist die Grundlage jeder nachhaltigen Führung.
In einer Zeit wachsender Radikalisierung braucht es weniger Appeasement und mehr Mut. Wer klare Haltung zeigt, schützt nicht nur die Demokratie, sondern auch die eigene Organisation vor langfristigem Schaden.
Denn eines ist sicher:
Werte sind wertlos, wenn man nicht bereit ist, für sie einzustehen.
Niels Brabandt
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Niels Brabandt ist Experte für Nachhaltige Führung (Sustainable Leadership) mit mehr als 20 Jahren Erfahrungen in Praxis und Wissenschaft.
Niels Brabandt: Professionelles Training/Seminare/Workshops, Speaking/Vorträge, Coaching, Consulting/Beratung, Mentoring, Projekt- & Interim-Management. Event Host, MC, Moderator.
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Niels Brabandt
Werte. Einige werden das kennen. Werte sind das, worüber ganz viele Menschen gerne reden und vielleicht kennen einige auch diesen Fall, wo Menschen gerne über Werte reden und man sich dann Wo genau nimmst du eigentlich jetzt die Position her, über Werte zu sprechen? Und genau darüber müssen wir jetzt sprechen, da es hier jüngst wieder Vorkommnisse gab. Und gerade in dieser Woche hat ein Hagel von E Mails darum gebeten, dass ich dieses Thema direkt adressiere. Und deswegen haben wir auch ein anderes Thema nach hinten geschoben und dieses Thema jetzt direkt adressiert. Wie sieht es aus, wenn man für Werte entsprechend einstehen möchte?
Und vor allen Dingen, ist es überhaupt möglich, wertelos zu agieren? Das haben wir in den letzten Tagen öfters gehört, dass gesagt wurde, da wurde wertelos agiert. Wertelos zu agieren ist nicht möglich. Um das schon mal vorwegzunehmen. Irgendwelche Werte hat jemand immer. Wenn jemand sagt, jemand agiert wertelos, heißt das meistens, jemand rennt bloß dem Geld hinterher oder bloß Öffentlichkeitswirksamkeit. Dann wird sehr schnell gesagt, dass es wertelos agiert.
Nein, das ist auch ein Wert, vielleicht kein sehr lobenswerter oder Menschen könnten das schlimm finden, wenn Menschen sehr Geld fixiert oder sehr öffentlichkeitsfixiert sind. Aber wertelos können wir schon mal nicht agieren. Der Punkt Wie können wir eigentlich für Werte einstehen, was gerade heutzutage umso wichtiger ist. Und das Ganze geht natürlich um ein Praxisbeispiel.
Von daher willkommen zur neuen Folge. Egal ob Sie uns jetzt hier auf Apple Podcast oder Spotify zuhören oder ob sie auf YouTube direkt mit dabei sind. Wenn wir jetzt sagen, wir sprechen für Werte, dann gibt es dafür natürlich einen Anlass. Und den Anlass haben wir jetzt gerade in Deutschland gehabt. Für alle, die hier eventuell aus Österreich, der Schweiz oder von woanders zuhören. Es gibt eine Situation, und zwar hat der Verband der Familienunternehmen unter der Leitung von Christine Ostermann, der Verband der Familienunternehmen hat jetzt gesagt, dass man die Brandmauer zur AfD auflöst, weil das nichts gebracht hätte. Natürlich völlig zu Recht eine sehr deutliche Kritik.
Große Einzelhandelsketten sind bereits ausgetreten, Fritz Kohler ist ausgetreten und so weiter. DM Rossmann sind entweder kein Mitglied mehr oder ausgetreten etc. Pp. Also es gab ein vielstimmiges Echo. Immer mehr Leute sprechen sich jetzt auch dagegen aus, richtigerweise. Allerdings ist die Wie kommt man auf so eine Idee? Und das Spannende war, dass dann sehr schnell gesagt so Was gab es noch nie Und das ist schlichtweg so nicht richtig.
Wir hatten schon mal andere und jetzt greifen wir ganz bewusst mal ein bisschen zurück. Wir hatten schon andere große relevante Aspekte, Konzerne, Entitäten, Einheiten, Verbände, wie auch immer, die durchaus fragwürdig agiert haben. Und zwar nicht nur ein bisschen fragwürdig. Also wenn wir ein bisschen zurückgehen, vielleicht kennt jemand noch die Textilkette C A. Da war ich in meiner Familie zum Sommer und Winterschlussverkauf früher auch regelmäßig. Das waren immer doch wirklich schlachtähnliche Zustände immer wieder. Und C A.
Hat halt irgendwann mal einen Riesenskandal gehabt, weil plötzlich eine Fabrik in Bangladesch niedergebrannt ist. Und Da wurden über 200 Arbeitende verletzt, über 100 wurden getötet, haben diesen Brandunfall somit nicht diese Brandkatastrophe nicht überlebt. Und da haben Leute auch gesagt, warum produziert man denn da gerade wenn eventuell die Sicherheitsvorkehrungen nicht so richtig gut sind. Natürlich ging es darum, dass man Arbeitslohne drucken möchte, dass man halt billig produzieren möchte, um hier billig zu verkaufen. Und natürlich wurde sofort gesagt, wie kann ein Management nur Ja, jetzt könnte man ja oh mein Gott, wie kann man solche Werte vertreten? Ja, aber natürlich ist das keine Einbahnstraße. Wenn wir jetzt sagen würden, diese Werte möchten wir nicht, dann können wir daraus ja Schlussfolgern.
Menschen zahlen dann gerne ein bisschen mehr für Klamotten, für Kleidung und geben eventuell einfach nicht so oft Geld für Kleidung aus. Wenn wir uns jetzt angucken, wie die durchschnittliche High Street, durchschnittliche Innenstadt aussieht, ein Discounter neben dem anderen, völlig egal ob Pimkey, Orsay, Primark und Co. Also es ist hier keine einseitige Sache, dass hier gesagt werden kann, ausschließlich die Organisationen sind schuld oder ausschließlich die arbeitgebende Seite ist schuld. Das Ganze geht aber auch in ganz andere Branchen, Wenn wir uns erinnern, das von C A. Ist jetzt schon über 15 Jahre, 10 15 Jahre her, Anfang der er Jahre war das. Und bei der Ergo Versicherung, falls jemand sich daran noch erinnert, die Ergo Versicherung hatte auch mal einen Skandal. Mittlerweile ist sie Teil der Münchner Rückversicherung.
Damals gab es einen riesen Skandal, weil man zur Motivation von verdienten Mitarbeitenden, ich glaube Im Vertrieb war das. Vor allen Dingen hat man Menschen in Badehäuser, glaube ich, in Budapest war das damals geschickt und da wurden dann mit Prostituierten wilde Partys gefeiert. Hier ist jetzt kein Schenk von Sexwork. Es geht halt darum, wenn Sie jetzt Versicherungsprämien bezahlen, diese Versicherungsprämien passen sich jedes Jahr an. Möchten Sie als Kundenseite, dass dafür für solche Lustreisen Geld ausgegeben wird? Tendenziell sage ich immer, wenn ich irgendwo eine Versicherung habe, möchte ich, dass der Vertrieb gut bezahlt wird, der Innendienst gut bezahlt wird. Alle sollen gut bezahlt werden, aber es muss halt im gewissen Rahmen liegen.
Ich möchte halt nicht extra Prämien bezahlen müssen, damit Leute halt sagen können, ich lasse hier die wilde Sau raus, denn wir sind alle immer noch bei der Arbeit, nicht bei einer Spassveranstaltung. Hat die Ergo unglaublich Reputation gekostet. Daraufhin von der Münchner Rück die Compliance marschierte ein, es wurden zig Leute auch entfernt.
Völlig richtig natürlich. Hier jetzt ist der Punkt, warum passiert denn sowas? Weil bei ganz vielen solcher Dinge sagt man doch, es ist doch offensichtlich, dass das nicht in Ordnung ist. Und eins ist halt auch wenn jetzt der Verband der Familienunternehmen unter der Leitung von Christine Ostermann sagt, man müsste sich jetzt mit der AfD inhaltlich auseinandersetzen. Kurze Das hat der Verfassungsschutz bereits getan und zwar zehn Jahre lang. Und die Das Ergebnis ist eine gesichert rechtsextreme Partei, die man jetzt zu Gesprächen einlädt. Ich glaube, mein Hamsterbon hat.
Also hierzu muss man übrigens ganz klar mal Ich habe ja nun keine Familie, ich habe nun keine Kinder. Daher dennoch als inhabergeführte Firma, auch wenn ich nicht mehr in Deutschland wohne, möchte ich sehr klar sagen, dass ich natürlich nicht von diesem Verband repräsentiert werde. Der Verband spricht ja immer für alle Familienunternehmen. Vom Auftreten her ganz kurz Wir haben in Deutschland, weil Familienunternehmen sind alles von der Dynastie, die hunderte Jahre zurückreicht bis zum kleinen Einzelklempner im Dorf auch immer, sind alles Familienunternehmen. Wir haben ungefähr drei Millionen Familienunternehmen in Deutschland. Davon wird vom Verband behauptet, dass für gesprochen wird und Mitglieder hat der Verband. Ich finde es immer wieder spannend, wie im Verbandswesen Leute dem akuten Größenwahn verfallen und glauben, dass sie für ganze Branche sprechen mit den paar Mitgliedern, die sie halt haben, in der Trainer und Rednerbranche ist es nicht besser.
In der Rednerbranche ist es vor allen Dingen in den Verbandswesen so, wenn Sie keine realen Kunden haben, gehen Sie Verband und verkaufen an andere Redner, Dann können Sie wenigstens so tun, als wären Sie im Geschäft. Da ist pathologische Selbstdarstellung auch das Rad für jegliche Veranstaltung mittlerweile geworden, auch wenn ich hoffe, dass es da überall besser wird, aber wenig Hoffnung habe und deswegen mich von diesen Verbänden auch fernhalte. Aber hier sehen wir, es ist doch klar, wenn jemand sagt, mit einer gesicherten rechtsextremen Partei setzen wir uns hin, das kann doch nicht gut gehen. Und deswegen müssen wir wissen, was sind die Gründe hierfür? Was sind die Gründe, wo gebildete Menschen sich hinsetzen? Und das mache ich jetzt, Denn es gibt einmal echte Gründe. Also nehmen wir jetzt mal ein Beispiel.
Wenn jemand Mensch, wir haben Kostendruck und wir müssen irgendwo Kosten sparen, Dann sagt vielleicht können wir ja in Osteuropa präsentieren, können wir in Osteuropa produzieren, da sind die Löhne niedriger als in Deutschland, Aber fair im Hinblick auf Vergleich zu örtlichen Realitäten, dann bezahlen wir Leute fair in ihrem Heimatland dort. Und wenn dort auch gute Sicherheitsvorkehrungen sind, faire Arbeitsbedingungen, dann kann man da hier Leuten günstige Kleidung ermöglichen und da Leute fair bezahlen, sogar strukturschwache Regionen entsprechend dann fördern. Das wäre ein echter Grund. Das wäre ein echter Grund. Was wir aber relativ häufig haben, ist, dass wir Pseudogründe haben. Pseudogründe wären zum Beispiel so was wie, wenn ich als Textilunternehmen sage, wir gehen irgendwo hin, wir sehen, dass die Fabriken halbwegs runtergerockt sind, Wir sehen, dass da keine Sicherheitsvorkehrungen nach den entsprechenden Maßgaben eingehalten werden. Es kümmert uns aber nicht, weil wir sagen, ist ja externer Lieferant, ist nicht unsere Aufgabe, da müssen wir überhaupt nichts machen.
Und Wenn da halt 200 Leute verletzt werden, 100 Leute sterben, ist es ja ein Problem lokal, aber nicht bei uns und hofft, dass es bloß keiner mitbekommt. Das sind diese typischen Pseudogründe. Oder wenn Sie als eine Versicherung sagen, ja, was wir als Motivationsevent machen, das dürfen wir ja entscheiden. Die Ergo Versicherung hat ja damals, glaube ich, sogar vor Gericht nachher gesagt, dass das eine Betriebsausgabe ist. Ich glaube, die haben sogar Recht bekommen damit. Und dennoch, sie haben eine Kundenseite. Die Kunden werden wahrscheinlich sagen, Weiß ich nicht, Digga.
Das heißt, die werden wahrscheinlich sagen, bin ich mir nicht ganz sicher, wenn sie sich gerade gefragt haben, was war das für eine Ansage gerade? Es kommt aus einem Internet Reel, fragen Sie mal Ihre Kinder, die werden Ihnen sagen, was das ist. Also es ist halt klar, dass das nicht gut ankommen wird. Und dennoch macht man es, wenn Sie als Familienunternehmensverband sagen, die Brandmauer hat nichts gebracht. Was ist denn das für eine Haltung, wenn eine gesichert rechtsextreme Partei plötzlich meint, hier den Lauten zu machen und sie knicken ein und jetzt müssen wir mit denen unterhalten. Da muss man ja wirklich fast sagen, Geschichte wiederholt sich getreu dem Man muss mit jedem reden. Wo sind wir denn hier?
Wir laden doch keinen Nazi Faschisten wie den Höcker ein und mit dem kann man ja auch mal reden. Das ist immer wieder dieses falsche Bild von man muss ja beide Seiten anhören. Wissen Sie, beide Seiten anhören wäre so, als wenn jemand sagen würde, die Erde ist rund oder die Erde ist eine Scheibe und dann sagt, ja, wir machen jetzt ein wissenschaftliches Symposium und damit wir halt beide Seiten hören, laden wir mal ein paar Flacherdler ein. Das macht man nicht, weil diese Menschen nicht wissenschaftlich publiziert haben, weil diese Menschen Ideologien haben und keine Evidenzen, keine Beweislage. Deswegen macht man das nicht. Und übrigens, wenn Sie schon sagen, wir müssen beide Seiten anhören, dann müssen Sie es in der Firma auch machen. Also wenn da dann 30 Prozent ihrer Belegschaft der Ansicht sind, wir haben hier intern besprochen, jeder müsste Euro im Monat kriegen, dann muss man das auch mal offen diskutieren und dann muss sich natürlich die Nadel im Gehalt ganz weit nach oben verschieben.
Sie wollen ja allen Leuten Gehör verschaffen, nicht wahr? Und dann kommen wieder diese Pseudo Nein, wir wollen sie ja nur anhören, aber wir wollen ihm ja nicht genau klar. Als nächstes kommt, wir wollen sie inhaltlich stellen. Sie werden niemanden inhaltlich stellen, wenn Menschen willkürliches, rechtsradikales oder andersartig politradikales oder faktenfreies Nonsensmaterial in die Welt blasen. Sie bieten den Menschen einfach nur eine Plattform und die Pseudo-Gründe führen sofort zu einer sozialen Delegitimation der Führungskräfte. Sofort sagen Menschen, ihnen folge ich nicht mehr. Und übrigens, da rauszukommen wird Monate, wenn nicht Jahre dauern.
Meiner Ansicht nach muss Christine Ostermann ihren Posten räumen, das ist jetzt nicht mehr zu retten. Und wenn Sie sich dann entschuldigt und sage, es ist ein Fehler. Das ist auch übrigens wichtig in der Demokratie. Jeder hat das Recht, Fehler zu machen, wenn man sich entschuldigt. Je nach Schwere des Fehlers wird eine Sühne, eine Strafe verhängt und danach geht es dann auch weiter. Dann gibt es Reintegration. Das gehört auch zu einer Gesellschaft logischerweise, wie nach jeder Straftat eben auch.
Fehler werden dann auch mal verziehen, bis zu einem gewissen Grad zumindest. Der Fehler war jetzt schon relativ schwer. Also wenn sie jetzt den Posten räumt, was ich hoffe, was sie tut, dann wird sie wahrscheinlich nicht direkt wieder von dem Nächsten verbannt werden. Würde ich zumindest mal tippen, was Sie hier brauchen. Sie müssen Ihre echten Gründe nennen. Wenn Sie jetzt wirkliche Gründe haben und die müssen Sie proaktiv kommunizieren.
Warum machen wir das? Was ist der Grund hierfür? Der Anlass, die Beweislage, die Evidenz, die Herleitung, Fakten auf den Tisch und das proaktiv. Die Frage ist, wie implementieren Sie so eine Kultur, dass wirklich für Werte eingestanden wird, auch in Ihrer Organisation. Das Erste, was Sie hier machen müssen, wenn Sie jetzt sagen, Sie haben daran ein ernsthaftes Interesse, als erstes müssen Sie sagen, wofür ist Ihre Firma eigentlich da? Das werden Sie jetzt vielleicht schon mal gehört haben. Da gibt es drei wichtige Mission, Vision, Values, Mission, Vision, Werte.
Und wenn Sie jetzt mit den Augen rollen und oh Gott, das schon wieder, das habe ich zehnmal gehört. Es hält sich doch sowieso keiner dran in der Führungsebene. Es ist doch alles nur noch Marketing. Da werden Plakate in Aufzug gehängt, Der Klassiker Aufzugsplakate. Da machen sich alle ein bisschen wichtig. Mit Glück gibt es noch ein Event mit Schnittchen, Danach machen alle genauso weiter wie vorher. Das ist in der Tat ein Problem, was wir haben, ohne jeglichen Zweifel.
Dennoch sind diese drei Dinge wichtig. Mission, Wofür ist die Firma da? Was ist der Grund, warum Sie existieren? Wo wollen Sie hin? Was ist das Ziel? Und Werte, Nach welchen Werten agieren Sie? Und das natürlich jeden Tag.
Und wenn das nicht gelebt wird und dann wirklich nur Marketing wird, kommen wir direkt wieder zu dem Punkt von vorher, soziale Delegitimation. Dann folgt Ihnen niemand mehr. Dann können Sie noch Glück haben, dass Teams sich, weil sie sich gut verstehen und gerne als Teams zusammenarbeiten. Die haben sich dann längst selber organisiert. Die Führungskraft wird gerade noch so toleriert, aber längst schon ignoriert. Leute machen alles so wie Sie es für richtig halten. Und wenn Sie halt mal da sind als Führungskraft sagt Ja, ja, komm, leg dich wieder hin.
Wir machen das so, wie wir denken. Alle sagen immer freundlich ja, ja, ja. Und dann machen Sie es halt so, wie Sie es selber machen wollen. Deswegen Mission, Vision und Werte müssen halt erstmal klar sein. Wenn Sie die nicht haben oder die nicht gelebt werden, dann müssen Sie nicht so tun, als sei in Ihrer Firma irgendeine Art der nachhaltigen Führung, geschweige denn der werteorientiert nachhaltigen Führung aktiv. Klar ist dann eben auch, Sie müssen das Beispiel dann leben. Das heißt, führen Sie mit Beispiel.
Wenn zum Beispiel Respekt einer Ihrer Werte ist, ein Klassiker. Respekt wird ganz oft genommen, sollte eine Selbstverständlichkeit sein, wird aber gerne als Wert genommen. Wenn Sie halt dann meinen Rumschreien kann eben auch mal sein. Wissen Sie, es gibt wenige Gründe, wo ich sage, da kann man mal laut werden. Also erstmal laut werden sollte man generell nicht, weil es führt halt zu nichts. Aber wenn jetzt jemand Mensch, ich habe selber eine Geschichte in der eigenen Familie am besten oder im Umfeld mit Übergriffen auf Frauen oder Minderheiten und plötzlich begeht jemand genau solche Straftaten in der Firma, dann verstehe ich, dass Sie emotional da dann mal Dampf ablassen. Das ist aber trotzdem nicht zielführend.
Rumschreien führt generell zu relativ wenig, besser gesagt gar nichts. Das heißt, seien Sie immer ein Vorbild in Ihrer eigenen Organisation. Und dann ist einfach noch ganz Bleiben Sie authentisch. Denn wenn Sie plötzlich anfangen, Werte zu leben, wo alle oh Gott, du hast doch diese Werte niemals gelebt, Plötzlich will das Managementwert ABC und du änderst dein Verhalten. Dann denken Leute erstmal mal gucken, wie lange das anhält. Und bei den meisten Leuten hält es genau drei Tage. Bei manchen Leuten hält es genau so lange, wie die anderen Führungskräfte im Raum sind.
Kaum sind die raus, machen die wieder wie vorher. Sieht man teilweise auch in manchen Firmen wird gesagt, wir haben eine Remote First Kultur und manche Führungskräfte Ich mag das aber nicht, deswegen kommt mal schön ins Büro und dann können alle von zu Hause arbeiten, außer in Ihrer Abteilung. Warum? Weil ich mag das nicht. Plötzlich einfach mehr gilt als die wissenschaftliche Evidenz dazu, ohne Grund ins Büro zu holen. Nur eins von vielen Bleiben Sie authentisch. Wenn Sie es authentisch machen und ein echtes Vorbild sind.
Mission, Vision und Werte entsprechend einhalten und dann wirklich echte Gründe proaktiv kommunizieren, dann stehen Sie für Werte ein. Und das haben einige Organisationen in der jetzt wichtigen Situation durch das Fehlverhalten des Familienunternehmensverbands, da haben einige Organisationen gezeigt, dass sie ganz klar Werte haben. Und dazu wünsche ich diesen Organisationen erstmal herzlichen Glückwunsch und allen anderen viel Erfolg bei der Umsetzung in ihrer Organisation. Und wenn Sie jetzt das klingt nach Arbeit, ja, ist es Wertearbeit, ist keine einfache Arbeit. Wenn Sie jetzt sagen, da haben Sie ein paar Punkte, erstmal, wenn Sie mir auf YouTube zuhören, gerne mal ein Like da lassen, drücken Sie einen Daumen unten. Wenn sie jetzt auf Apple Podcast, Spotify zuhören, gerne übrigens auf YouTube gerne den Kanal abonnieren, gerne auch kommentieren und Natürlich, wenn Sie Apple Podcast, Spotify zuhören, gerne auch hier entsprechend Review da lassen, 5 Sterne, vielen Dank auch dafür, gerne auch weiterempfehlen in Ihrem freundesbekannten Verwandtschaftskreis. Wenn Sie jetzt sagen, Sie möchten öfter was haben, lohnt sich bei YouTube die kleine Glocke aufzusetzen, denn wir bringen Leadership Tipps, Führungstipps in den YouTube Shorts jede Woche raus.
Wie der Name schon sagt, die gibt es nur auf YouTube, von daher gerne entsprechend auch hier dann dort entsprechend die Glocke setzen, dann kriegen Sie eine kleine Erinnerung über die App, dass wenn was Neues kommt, zwei, dreimal die Woche meistens kriegen Sie da entsprechend Updates. Wichtig ist auch hier Apple Podcast, Spotify, können Sie mir logischerweise auch folgen oder Sie gehen auf meine Webseite NB Networks Biz, dann sehen Sie, was ich entsprechend so mache. Und wenn Sie jetzt sagen, Sie möchten was diskutieren, aber eben nicht in der Kommentarspalte, sondern Sie möchten das lieber entsprechend per Mail machen, sehr gerne, NB Networks Com, schreiben Sie mir gerne eine E Mail, freue mich da auf zukünftige Diskussion. Und wenn Sie jetzt gibt es eigentlich auch live statt aufgezeichnet, Ja, wir haben Live Sessions, mindestens eine im Monat. Wenn Sie einmal gehen auf Expert NB Networks Com, dann können Sie da entsprechend sich anmelden, bekommen nur eine einzige e mail jeden mittwochmorgen und darin ist 100 prozent inhalt garantiert werbefrei. Wichtig dabei ist, Sie bekommen vollen Zugang zu allen Podcasts und zu allen Artikeln und zwar ohne Paywall, ohne Begrenzung in deutscher und englischer Sprache. Mittlerweile haben wir über 450 Stück davon zusammen zu allen Themen rund um Führung.
Freue mich also, wenn Sie entsprechend dann da auch mit dabei sind, logischerweise können Sie sich auch gerne mit mir auf LinkedIn vernetzen, mir da schreiben oder auf Instagram mir folgen, mir da schreiben, gerne auch ein Like da lassen, auf Facebook oder meinem Hauptprofil entsprechend eine Freundschaftsanfrage stellen und natürlich gerne auch auf YouTube entsprechend dann hier den Kanal abonnieren. Das Wichtigste bleibt immer, nämlich anwenden, anwenden, anwenden, denn nur wenn Sie anwenden, was Sie hören, was Sie gehört haben, dann werden Sie die positiven Aspekte sehen, die auch Sie in Ihrer Organisation haben möchten. Ich freue mich also von Ihnen jederzeit zu hören. Wenn Sie jetzt sagen, Sie haben was sehr Konkretes, Sie brauchen Trainings, Seminare, Coachings, Beratung, Mentoring, Consulting, Projektinteress, Management, sehr gerne jederzeit. Wenn Sie einfach nur ganz generell was haben, Feedback haben, einfach nur was sagen wollen, was schreiben wollen, auch das jederzeit gerne. Ich freue mich hier über jede Rückmeldung und logischerweise beantworte ich Jede Nachricht, bin 24 Stunden oder weniger, freue mich daher von Ihnen zu hören. Das Wichtigste, was ich sage, ist immer das Letzte, was ich sage in jeder Folge, nä anwenden, anwenden, anwenden, damit Sie die positiven Veränderungen sehen, die Sie auch entsprechend sehen möchten.
Ich wünsche Ihnen dabei viel Erfolg und zum Ende des Podcast, genauso wie zum Ende des Videocasts bleibt mir noch eins zu sagen, nä vielen Dank für Ihre Zeit.